Altmaier will nicht „über sexuelle Identität definiert werden“

Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) will als Politiker nicht über seine „sexuelle Identität definiert oder wahrgenommen werden“. „Die gleichen Leute, die sagen, Ihr müsst uns als Schwule akzeptieren, haben ein Riesenproblem, zu akzeptieren, dass jemand alleine leben möchte“, sagte Altmaier dem Magazin „Stern“. Das Charakteristikum seines Lebens sei nun mal, dass er seit 54 Jahren allein durchs Leben gehe.

„Ich leide nicht darunter, ich bin auch nicht depressiv, und jeder, der mich kennt, wird bestätigen können, dass ich ein sonniges Gemüt und eine kindliche Freude am Leben habe“. Altmaier sagte, er habe immer noch keinen Frieden mit seinem Übergewicht gemacht. „Es herrscht Waffenstillstand. Aber eigentlich möchte ich diesen Krieg irgendwann noch mal gewinnen.“ Sein aktuelles Gewicht gab der Umweltminister mit „fast unter 140 Kilo“ an. Zudem äußerte Altmaier sein Bedauern, dass der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg über die Plagiatsaffäre im Zusammenhang mit seiner Doktorarbeit gestolpert ist. „Sein Rücktritt hat dazu beigetragen, dass die Identifikation mit Politik noch geringer geworden ist“. Zu Guttenbergs Amtszeiten hätten sich alle gewünscht, dass sie so wären wie er. „Wir haben uns alle gefragt, ob wir den richtigen Beruf haben – so wenig, wie wir damals mit ihm mithalten konnten.“ Altmaier, der das Amt des Umweltministers erst seit drei Monaten ausübt, sagte, dass er einen Amtsverlust nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr verkraften würde: „Ich wäre sicherlich traurig. Aber es würde weder mein Leben verändern noch meine Persönlichkeit.“