Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) will Griechenland hinsichtlich der Sparauflagen derzeit nicht entgegen kommen. „Wir sind der Überzeugung, dass eine substanzielle Aufweichung der Vereinbarungen und der vereinbarten Reformen aus Sicht der deutschen Bundesregierung nicht möglich ist“, sagte Westerwelle am Montag nach einem Treffen mit seinem griechischen Amtskollegen Dimitris Avramopoulos in Berlin. Zugleich würdigte er aber auch die Reformanstrengungen Griechenlands, über deren Fortgang Avramopoulos ihn informiert hat.
Weiterhin bestärkte der deutsche Außenminister, dass die Bundesregierung daran arbeite, dass Griechenland Teil der Euro-Zone bleibe. Der „Schlüssel zum Erfolg“ liege aber in Athen, so Westerwelle weiter. Avramopoulos wiederum stellte heraus, dass neben Sparen auch eine Wachstumspolitik und die Schaffung von Arbeitsplätzen für den Aufschwung nötig seien. Einer baldigen Entscheidung über weitere Griechenland-Hilfen erteilten derweil sowohl Westerwelle als auch Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag eine Absage. Beide verwiesen darauf, dass vor der Veröffentlichung des Troika-Berichts, der für Mitte September erwartet wird, keine weiteren Entscheidungen getroffen würden. Dennoch wird Griechenland die deutsche Politik in dieser Woche erneut beschäftigen: Am Freitag soll Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Frankreichs Präsident François Hollande und mit dem griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras zusammen treffen.