Die CSU will ein größeres Honorarplus für die Apotheker durchsetzen und provoziert damit einen Streit in der schwarz-gelben Koalition. In einem Brief an Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP), der der Tageszeitung „Die Welt“ (Samstag) vorliegt, fordert dessen bayerischer Amtskollege Marcel Huber (CSU) eine stärkere Anhebung des Honorars und außerdem eine pauschale Vergütung von Nacht- und Notdiensten. Die von Bahr und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) geplante Anhebung des Apothekerhonorars werde „den wirtschaftlichen und strukturellen Anforderungen an die Erfüllung des Versorgungsauftrags durch öffentliche Apotheken nicht im erforderlichen Umfang gerecht“, heißt es in dem Schreiben.
CDU und FDP lehnen eine weitere Erhöhung des Honorars bisher ab. Huber schreibt in seinem Brief weiter: Eine pauschale Vergütung der Nacht- und Notdienste anstelle eines Zuschlags pro Rezept sei „gerechter“. Der Zeitung sagte er ergänzend: „Landapotheken haben oft weniger Patienten in den Nachtstunden, leisten jedoch die gleichen Dienste wie in der Stadt. Dieser Einsatz muss künftig besser honoriert werden.“ Beim Honorar geht es konkret um einen festen Zuschlag, den Apotheker für jede Packung eines verschreibungspflichtigen Arzneimittels bekommen, das über den Ladentisch geht. Die Pharmazeuten verlangen eine Anhebung von 8,10 Euro auf 9,14 Euro, was mehr als 600 Millionen Euro kosten würde. Die Minister Bahr und Rösler wollen nur 190 Millionen Euro ausgeben, was zu einer Anhebung auf 8,35 Euro führen würde.