Der Rentenbeitrag kann wegen der günstigen Konjunkturentwicklung im nächsten Jahr vermutlich noch stärker sinken als bislang geplant. Statt von 19,6 auf 19 Prozent sei eine Senkung auf 18,9 Prozent zum 1. Januar möglich, erfuhr das „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) aus Rentenversicherungskreisen. Damit würde ausgerechnet im Bundestagswahljahr der Beitragssatz erstmals seit 1995 die Schwelle von 19 Prozent unterschreiten.
Für Arbeitnehmer und Arbeitgeber bedeutete dies eine zusätzliche Entlastung von insgesamt eine Milliarde Euro Grund für die Korrektur ist die positive Entwicklung bei den Beitragseinnahmen. Im Juni verbuchte die Rentenversicherung ein Plus bei den Pflichtbeiträgen gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro. Damit besteht die Chance, dass die Rücklagen der Rentenversicherung zum Jahresende die zuletzt erwarteten 28,8 Milliarden Euro oder 1,7 Monatsausgaben noch übertreffen werden. Ab 1,5 Monatsausgaben muss der Rentenbeitrag zwingend gesenkt werde In jedem Fall werden die Rücklagen im Dezember höher sein als je zuvor in der Geschichte der umlagefinanzierten Rentenversicherung. Ähnlich hoch waren sie mit umgerechnet 25 Milliarden Euro nur im Jahr 1992.