GKV-Spitzenverband fordert Stopp der Förderung für ärztliche Marketingseminare

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung hat die Bundesregierung aufgefordert, die staatliche Förderung ärztlicher Marketingseminare für den Verkauf so genannter individueller Gesundheitsleistungen umgehend zu stoppen. „Wenn Ärzte Verkaufsstrategien trainieren, wie man Patienten unnötige medizinische Leistungen unterjubelt, belastet das das Vertrauensverhältnis zwischen Betroffenem und Helfer erheblich“, sagte der stellvertretende Vorstandschef des GKV-Spitzenverbandes Johann-Magnus von Stackelberg der „Saarbrücker Zeitung“ (Dienstagausgabe). Solche Seminare würden zu einer „Pervertierung der medizinischen Behandlungspraxis“ führen.

„Wenn sie dann auch noch mit Steuergeldern gefördert werden, ist das sehr fragwürdig“, meinte von Stackelberg. Bei solchen Praktiken gehe es weniger um eine bessere Versorgung der Patienten, „sondern weitgehend nur noch um die zusätzliche finanzielle Absicherung des Arztes“, kritisierte von Stackelberg.