Inmitten des syrischen Bürgerkrieges wittern die Kurden offenbar ihre Chance auf einen unabhängigen Staat im Norden des Landes. Verschiedene Kurden-Organisationen, darunter auch die PKK, haben sich nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Focus“ darauf geeinigt, unter dieser Vorgabe mit der Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu verhandeln. Der Präsident der syrisch-kurdischen Nationalversammlung (Kurdnas), Sherkoh Abbas, sagte dem Magazin: „Der neue Staat muss Teil eines föderativen Verbundes werden, in dem die Rechte der Minderheiten gegenüber der Zentralregierung besser geschützt werden.“
In Qamishli werde eine Regierung namens „Regionalregierung von Nordsyrien-Kurdistan“ ihre Arbeit aufnehmen. Auch die Alawiten würden einen eigenständigen Staat entlang der Mittelmeerküste anstreben, so Sherkoh Abbas: „Das ist al-Assads Plan B.“ Ein Hinweis darauf, dass sich die Parteien bereits weitgehend einig sind, ist „Focus“ zufolge der friedliche Abzug von al-Assads Truppen aus mehreren von Kurden bewohnten Städten in den vergangenen Tagen. Darunter sind Afrin nordwestlich und Ain al-Arab nordöstlich von Aleppo sowie Amuda und Malikiya.