Der 63-jährige Historiker Peter Brandt, SPD-Mitglied und Sohn des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt, hat der politischen Linken in Europa Versagen vorgeworfen. Den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe sagte er: „Der Rechtsradikalismus hat in vielen Ländern Europas eine neue Funktion. In ihm äußert sich auch sozialer Protest“.
Dieser artikuliert sich nach Peter Brandt heute als „ultra-rechts“ und ist ein Versagen der Linken, die nicht mehr die Sprache der Schwächeren spreche und keinen Zugang zu ihnen finde. Brandt sprach sich zudem für einen Kurswechsel in der Europapolitik aus. „Das europäische Projekt braucht eine Richtungsänderung hin zur Festigung, statt zum Abbau des Sozialstaats und zur Regulierung des Marktes, insbesondere des Finanzmarkts“.