Hiscox empfiehlt Consultants frühzeitige Evaluation von Post Merger Risiken
München (03.08.2011) – Ob bessere Nutzung von Ressourcen oder das Heben von Synergien: Gründe für die Fusion von Unternehmen gibt es viele. Auf dem Weg dahin lauern jedoch eine Reihe von Risiken. „Die größte Herausforderung liegt darin, eine akquirierte Fremdfirma strukturell ins eigene Unternehmen einzugliedern. Meist werden Fusionen von externen Unternehmensberatungen begleitet. Damit Consultants bei Misserfolgen nicht haften, sollten sie vorab eine umfassende Risikoanalyse erstellen, welche auch jene Risiken berücksichtigt, die nach dem formalen Zusammenschluss der Unternehmen bestehen“ sagt Alexander Rudolph, Underwriting Manager beim Spezialversicherer Hiscox.
Nach einer Studie der Universität Münster sind sich 95 Prozent der Manager darüber bewusst, dass die Herausforderungen bei der Integration von Firmen größer bzw. schwieriger sind, als
Unternehmenskäufe ohne Integration. Als besondere Herausforderung werden dabei die sog. Post-Closing-Risiken, wie z.B. die Aufbau- und Ablauforganisation (Prozesse) sowie Maßnahmenumsetzung zur Hebung der Synergien betrachtet: 85 Prozent der Manager bewerten die strukturelle Verzahnung nach Abschluss des formalen Zusammenschlusses als ein großes Risiko. 78 Prozent sehen die Maßnahmenumsetzung in dieser Phase als echte Herausforderung. Die formalen und juristischen Risiken im Vorfeld des Zusammenschlusses hingegen werden als weniger brisant eingeschätzt. So sehen 53 Prozent drohende Schwierigkeiten durch finanztechnische Fragen, 59 Prozent fürchten diese aufgrund steuerlicher Aspekte und immerhin 69 Prozent durch juristische Themen.
Gleichzeitig geht der Großteil der Führungskräfte davon aus, die formalen Herausforderungen bei der Vorbereitung einer Fusion im Griff zu haben. Bei den operativen Schritten im Zuge der weiteren Eingliederung gilt das jedoch nur eingeschränkt: 41 Prozent der befragten Manager befürchten, dass die betrieblichen Maßnahmen nicht ausreichen, um Risiken rechtzeitig zu adressieren. Und sogar 70 Prozent sind der Meinung, dass im Bereich Human Ressources nur unzureichende Maßnahmen getroffen werden.
Frühzeitige Bewertung von Post Merger Risiken
„Für M&A Berater bedeutet dies, dass sie ihre Kunden bereits in der Prüfungsphase einer Transaktion auch auf vermeintlich weit in der Ferne liegende Integrationsrisiken hinweisen müssen, was eine der wesentlichen Herausforderungen in der M&A Beratung darstellt. Mit frühzeitiger Evaluierung und voraussehender Strukturierung werden die Chancen auf eine erfolgreiche Transaktion erheblich gesteigert“, sagt Martin Kraus, Partner und M&A-Anwalt bei Taylor Wessing in München. „Vor allem aber bannen Berater ein Stück weit die Gefahr, später für gescheiterte Projekte in Regress genommen zu werden“, kommentiert Alexander Rudolph weiter.
Da Risiken nie vollständig ausgeschaltet werden können, empfiehlt der Branchenkenner von Hiscox darüber hinaus den Abschluss einer individuell zugeschnittenen Berufshaftpflichtversicherung. Diese bietet umfassenden Rechtsschutz und übernimmt etwaige Schadensersatzforderungen.