Türkische Sicherheitskräfte haben den mutmaßlichen deutschen Islamisten Peter B. festgenommen und in der vergangenen Woche nach Deutschland ausgeliefert. Der 31-jährige Ulmer hatte sich mit seiner Familie in das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet nach Waziristan abgesetzt, wo er etwa ein Jahr lang untergetaucht war, berichtet der „Spiegel“. Bei der Rückkehr reiste er von Iran illegal in die Türkei ein und wurde in einer Wohnung in einem Istanbuler Vorort festgenommen.
Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft wirft ihm Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor und hatte ihn zur Fahndung ausgeschrieben. B. soll Kämpfer für den Dschihad geworben haben. Auch die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen B. wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Bereits 2004 hatte die Münchner Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren unter anderem gegen ihn wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung und des Anwerbens von Kämpfern eröffnet – die Ermittlungen gegen B. wurden jedoch eingestellt. Auch bei dem Verfahren gegen die Sauerland-Zelle stießen die Fahnder auf Peter B., mehr als lose Kontakte konnten ihm jedoch nicht nachgewiesen werden. Peter B. bestreitet die Vorwürfe und sagte dem „Spiegel“, er habe nichts mit terroristischen Organisationen zu tun. Die Reise nach Waziristan sei eine Flucht gewesen, um dem Stuttgarter Haftbefehl zu entgehen und ein islamisches Leben mit seiner Frau und seinen drei Kindern führen zu können.