Rund ein Jahr vor der Bundestagswahl will die SPD die Energiepolitik auf Industrie- und Verbraucherinteressen ausrichten und grenzt sich dabei von den Grünen ab. „Wir dürfen die Industrie nicht weiter belasten“, sagt Parteichef Sigmar Gabriel dem „Spiegel“. „Die Energiefrage darf nicht zur sozialen Frage des 21. Jahrhunderts werden“, betont der hessische Landesvorsitzende Thorsten Schäfer- Gümbel.
Mit dem Kurs grenzt sich die Partei zugleich von den Grünen ab. „Wir haben einen völlig anderen Zugang zur Energiewende als die Grünen“, so Schäfer-Gümbel, „wir machen Energiepolitik nicht nur für diejenigen, die sich problemlos höhere Preise leisten können.“ In der Partei schwelt seit längerem ein Streit zwischen Umwelt- und Wirtschaftspolitikern. Im Juni kam es im Parteivorstand zu Diskussionen, ob die Subventionen für energieintensive Betriebe gekürzt werden sollten oder nicht. Eine Lösung soll im Herbst erarbeitet werden.