Nach dem Skandal bei der britischen Großbank Barclays will Großbritannien hart gegen die illegale Manipulation von Marktzinsen wie dem Libor vorgehen. „Wer Marktindices fälscht, muss dafür ins Gefängnis gehen“, sagte Mark Hoban, der britische Minister für Finanzmarkt-Regulierung, dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe). Die britischen Ermittlungsbehörden sollten zudem das Recht bekommen, die Telefone von Bankern abzuhören und Email-Accounts zu überprüfen, um kriminellen Aktionen auf die Schliche zu kommen.
Auch die Kommunikation der Banker auf sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter solle künftig kontrolliert werden. Entsprechende gesetzliche Regelungen sollten in Großbritannien bis zum Jahresende in Kraft treten. Nach den Worten des Ministers sind weltweit „zehn bis 14 Banken“ in den Skandal um die Libor-Manipulation verwickelt. Zuerst sei die Bank Barclays damit aufgefallen. „Barclays war der Auslöser für die Ermittlungen. Diese haben dann ergeben, dass auch Banken in anderen EU-Staaten, in Japan und in den USA beteiligt sind“, sagte Hoban.