Die NRW-Landesregierung hat den Plänen von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) für eine Verschärfung des Jugendschutzgesetzes eine klare Absage erteilt. „Mit ihrem geplanten Gesetzentwurf zum Jugendschutz zeigt die Bundesministerin, dass sie vom Alltag der Jugendlichen keine Ahnung hat“, sagte der Staatssekretär von Landesfamilienministerin Ute Schäfer (SPD), Klaus Schäfer, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagausgabe). Die am Wochenende bekannt gewordenen Überlegungen der Bundesregierung, Jugendlichen unter 16 Jahren zukünftig nur noch in Begleitung der Eltern den Besuch von Festen oder Konzerten mit Alkoholausschank nach 20 Uhr zu erlauben, gingen „absolut an der Realität vorbei“, sagte Schäfer weiter.
Exzessiven Alkoholkonsum von Jugendlichen müsse man trotz rückläufiger Zahlen zwar weiter ernst nehmen, komme aber mit einer neuen Sperrstunde nicht weiter: „Alkohol kann man auch schon vor 20 Uhr trinken. Und hier gibt es wahrlich zahlreiche Gelegenheiten“, so Schäfer. Notwendig seien stattdessen präventive Maßnahmen.