Vom 10. bis 15. August erklingt auf den Bühnen im Wald von Ohlungen wieder traditionelle Musik. Neu in diesem Jahr: ein Country-Abend.
(cei) Zum neunten Mal findet vom 10. bis 15. August im elsässischen Ohlungen das Festival „Summerlied“ statt, das 1997 aus der Taufe gehoben wurde. Alle zwei Jahre erklingen seitdem auf einer Lichtung inmitten des Ohlunger Waldes bei Haguenau (Bas-Rhin) Lieder in elsässischer Mundart, aber auch aus anderen Regionen. Das Festival nimmt einen ganz besonderen Platz in der elsässischen Kulturlandschaft ein. Im Oktober 2006 wurde es vom „Institut des Arts et Traditions Populaires d’Alsace“ (Elsässisches Institut für Kunst und Volkstraditionen) mit der „Goldenen Bretzel“ ausgezeichnet.
Jaques Schleef, der „Summerlied“ ins Leben rief, um traditioneller Musik im Elsass eine echte Bühne zu schaffen, beschreibt das Festival so: „Von der ersten Ausgabe des Festivals an war es unser Wunsch, uns nicht nur auf das Elsässische zu beschränken, sondern auch offen gegenüber anderen Kulturen zu sein, die im Elsass existieren, so zum Beispiel gegenüber jiddischer oder Zigeunermusik, aber auch Musik, die durch Immigration hierhergekommen ist.“ Die musikalische Vielfalt schafft auf den vier verschiedenen Konzertbühnen, die sich im Wald, auf einer Lichtung, am Feldrand und auf den Feldern befinden, eine jeweils ganz eigene Atmosphäre.
Künstler aus Regionen mit einer starken kulturellen Identität werden mit offenen Armen empfangen. So standen hier schon der Baskenchor aus Oldarra oder auch die Bretonen Eric Marchand, Dan Ar Braz oder Tri Yann auf der Bühne. Um ein immer größeres Publikum anzuziehen, werden zunehmend frankreichweit bekannte und geschätzte Musiker eingeladen. So zum Beispiel in diesem Jahr die korsische Vokalgruppe „I Muvrini“ (14. August), der Schweizer Sänger Stephan Eicher (10. August), Hugues Aufray (11. August) oder auch die derzeit sehr erfolgreiche kanadische Folk-Band „Le vent du nord“ (12. August). 2012 gibt es erstmals einen Tag, der ausschließlich der Country-Musik gewidmet ist. Als Vorband spielt Jean-Pierre Schlagg, der „Cowboy von Suffelwirsche“, bevor dann um 21:30 Uhr Hugues Aufray die Bühne betritt. Danach können die Festivalbesucher bis zum Ende der Nacht zur Musik der bekanntesten französischen Country-Band Texas Side Step tanzen.
Einen wichtigen Platz im Programm des Festivals nimmt die elsässische Mundart ein. Im „Babbeldorf“, einem kostenlos zugänglichen Bereich, können Besucher alle Facetten der elsässischen Sprache entdecken. Die „Compagnie Tohu Bohu“ sorgt hier für Stimmung. Nach dem Motto „Unter dem Baum kàn m’r àlles heere und sähn“ laden der Erzählplatz, der Raum für Poesie von Patrick Peter, der Witzbrunnen, D’Sprochstub und D’Akadémie zu kurzweiliger Unterhaltung ein.
Über die Jahre hat sich das Festival zu der Veranstaltung, die es heute ist, entwickelt. Was 1996 ohne einen Pfennig in der Tasche begann, ist heute eine Veranstaltung, der ein Budget von 550.000 Euro zur Verfügung steht. Dennoch wird „Summerlied“ nach wie vor fast ausschließlich von freiwilligen Helfern organisiert.
Eintritt: zwischen 13 und 26 Euro, 5-Tages-Pass 85 Euro; freier Eintritt ins Babbeldorf sowie für die Waldbühne
Weitere Informationen und das komplette Programm unter www.summerlied.org
Das Elsass:
Die kleinste Region Frankreichs erstreckt sich mit 190 Kilometern Länge und 50 Kilometern Breite über das Departement „Bas-Rhin“ (Unterelsass) im Norden und das Departement „Haut-Rhin“ (Oberelsass) im Süden. Als direkter Nachbar Deutschlands grenzt das Elsass als einzige Region Frankreichs direkt an den Rhein. „Vielfalt“ ist das Schlagwort, mit dem sich das touristische Angebot am besten beschreiben lässt und das jährlich um die 11 Millionen Besucher anzieht. Es reicht von abwechslungsreicher Landschaft – dem Ried in der elsässischen Ebene, Weinbergen und dem Vogesengebirge – über geschichtsträchtige Orte wie der Maginot-Linie bis zu einem breiten Angebot an Aktivitäten. www.elsass-tourismus.de
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