In freier Natur leben Nerze in der Nähe des Wassers. Auf Pelzfarmen werden sie in kleinen Gitterkäfigen gehalten, ohne die Möglichkeit, sich abzukühlen. Ein heimlich gedrehtes Video belegt, dass deshalb im Sommer Tausende Tiere einen qualvollen Hitzetod erleiden.
Nerze leben von Natur aus semiaquatisch. Die Bauten der dämmerungsaktiven Tiere liegen an den Ufern von Flüssen und Seen. Zwischen den Zehen haben die geschickten Schwimmer und ausdauernden Taucher sogar kleine Schwimmhäute. Auf den deutschen Pelztierfarmen steht den Tieren hingegen nur ein winziger Drahtgitterkäfig zur Verfügung. Wasser gibt es lediglich aus einer Nippeltränke.
Mit dem Tierschutzgesetz ist diese herkömmliche Pelztierhaltung nicht mehr vereinbar. Daher schreibt die neu erlassene Nutztierhaltungsverordnung nicht nur größere Käfige, sondern auch ab 2016 auch Badebecken für Nerze vor. Von den ehemals 24 Nerzfarmen in Deutschland haben 12 innerhalb der letzten Monate geschlossen, weil sie die Vorgaben nicht umsetzen wollten. Die anderen 12 Pelztierfarmer betreiben ihre Farmen nunmehr illegal, ohne die neuen Haltungsvorgaben zu erfüllen. Da sie gegen die neuen Vorschriften geklagt haben, dulden die lokalen Vollzugsbehörden während der Prozessdauer die illegalen Farmen.
Für den Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V. ist das unverständlich. Ein von Mitarbeitern des Arbeitskreises heimlich gedrehtes Video zeigt, wie sehr die Nerze mit ihrem dichten Pelz gerade jetzt in der Sommerhitze leiden. Unter den Dächern der Baracken staut sich die Hitze. In den kleinen Gitterkäfigen haben die Tiere keine Möglichkeit, sich abzukühlen oder sich zurückzuziehen. Bei über 28°C sind in verschiedenen Käfigen tote Tiere zu sehen, die der Nerzfarmer emotionslos einsammelt. Die Ausfallquote ist einkalkuliert.
Für Stefan Klippstein, Sprecher des Arbeitskreises humaner Tierschutz e.V. ein Skandal: „Gerade im Sommer leiden die Nerze in den kleinen Gitterkäfigen. Schätzungen zufolge sterben im Sommer rund 10 % der Nerze auf Pelztierfarmen einen qualvollen Hitzetod. Hier müssen die Veterinärbehörden eingreifen, egal ob es ein schwebendes Verfahren gibt oder nicht.“
Den Tieren ein Anwalt sein, ihnen eine Stimme geben und für ihre Rechte streiten, das ist das Anliegen des „Arbeitskreises humaner Tierschutz e.V.“. Mit Schreiben und Publikationen wenden wir uns an Verbraucher, Medien und Politik. Denn ohne Aufklärungsarbeit und Protest wird das Leid der Tiere kein Ende finden, werden Tierheime und Gnadenhöfe niemals leer stehen. Unsere Arbeit überflüssig zu machen, das ist unser erklärtes Ziel.
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