Westfalen AG: Wachstum in 2011 fortgesetzt

Bereich Technische Gase gewinnt neue Großkunden / Kraftstoffabsätze deutlich über Branchendurchschnitt

Das Wachstum der Westfalen AG geht weiter. Der Gaselieferant und Tankstellenbetreiber aus Münster konnte 2011 sowohl bei Umsatz und Absatz als auch beim Ertrag zulegen. So stieg der Umsatz im Konzern – zum Teil auch beeinflusst durch deutlich höhere Beschaffungspreise – um 168,1 Millionen Euro auf 1 835,7 Millionen Euro und in der AG um 158,7 Millionen Euro auf 1 782,4 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung von 10,1 Prozent im Konzern und um 9,8 Prozent in der AG. Der Jahresüberschuss liegt im Konzern bei 20,7 Millionen Euro und damit 0,5 Millionen Euro über dem schon sehr guten Ergebnis von 2010. In der AG wurden 23,0 Millionen Euro Überschuss erzieht – ein Plus von 1,2 Millionen Euro gegenüber 2011. „Wir betrachten die Geschäftsentwicklung der Westfalen AG für 2011 insgesamt als sehr befriedigend“, betonte Vorstandsvorsitzender Wolfgang Fritsch-Albert bei der Bilanzpressekonferenz in Münster.

Einzig der Geschäftsbereich Westfalengas trübt ein wenig die gute Stimmung. Der insgesamt mildere Winter als im Vorjahr sorgte für niedrige Absatzmengen im Direktkunden-, Flaschen- und Streckengeschäft. Höhere Preise für das energiereiche Flüssiggas ließen die Umsätze über das Vorjahresniveau steigen. Gleichzeitig gingen jedoch die Handelsmargen in der Hauswärmeversorgung zurück, sodass die Ergebnisse unter den Erwartungen lagen. Das konnte auch durch das stabile Autogas-Geschäft nicht kompensiert werden.

Mehr als ausgeglichen wurde das durch die Erfolge der Geschäftsbereiche Technische Gase und Tankstellen. Vom Wirtschaftswachstum im In- und Ausland profitierte der Geschäftsbereich Technische Gase, der unter anderem durch die Gewinnung mehrerer Großkunden Absatz und Umsatz stark verbessern konnte. Gestärkt wurde auch das europäische Geschäft mit der Eröffnung des dritten ausländischen Füllwerks in Eiken im Schweizer Kanton Aargau. In den Niederlanden wurde die Tochtergesellschaft Westfalen Medical B.V. gegründet, die medizinische Gase vertreibt.

An den Tankstellen führte das hohe Preisniveau zu steigenden Umsätzen. Für den Umsatzsprung sorgte aber auch der Kraftstoffabsatz, der deutlich stärker als im Branchendurchschnitt anstieg. So wurde zum Beispiel 6,5 Prozent mehr Dieselkraftstoff verkauft, wogegen die deutschen Tankstellen insgesamt nur ein Wachstum von gut einem Prozent verzeichneten. „Hier tragen unsere Investitionen in separate LKW-Tankpunkte Früchte“, analysiert Fritsch-Albert.

Nach den Rekordausgaben der vergangenen Jahre wurden die Investitionen 2011 wieder auf Normalniveau zurückgeführt. Aber 51,9 Millionen Euro im Konzern (-12,4 Millionen Euro) und 39,4 Millionen Euro (-22,9 Millionen Euro) aus dem Cashflow finanziert, sind noch immer beachtlich. Der Großteil der Konzerninvestitionen entfiel auf den Geschäftsbereich Technische Gase (42,7 Millionen Euro/-6,3 Millionen Euro). Hier lag der Schwerpunkt mit acht Millionen Euro in der Schweiz, wo neben dem Füllwerk auch ein Bürogebäude und ein Logistikzentrum in Betrieb genommen werden konnten.

In den Geschäftsbereich Tankstellen wurden 5,3 Millionen Euro (-5,8 Millionen Euro) investiert, darunter in eine neue Großtankstelle in Bochum sowie in die Erneuerung von Waschanlagen an 20 Tankstellen. Auf den Geschäftsbereich Westfalengas entfielen 3,3 Millionen Euro (-0,7 Millionen Euro).

Die Investitionen wurden zu über 90 Prozent aus Mitteln der laufenden Geschäftstätigkeit bestritten. Auch der ohnehin schon sehr hohe Cashflow konnte um weitere 3,7 Millionen Euro auf 62,5 Millionen Euro erhöht werden. Die Erhöhung resultiert aus höheren Abschreibungen, aber auch aus dem gestiegenen Jahresüberschuss. Die Eigenkapitalquoten konnten ebenfalls stark verbessert werden. Mit einem Plus von 22,0 Millionen Euro in der AG und 19,4 Millionen Euro im Konzern liegen sie jetzt bei 30,6 Prozent in der AG (+5,0 Prozentpunkte) und 26,0 Prozent im Konzern (+4,0 Prozentpunkte).

Mit dem Wachstum erhöhte sich auch die Zahl der Mitarbeiter im Konzern von 1 246 auf 1 291. Als Reaktion auf den demographischen Wandel wurde die Zahl der Auszubildenden verdoppelt. 2011 begannen 22 junge Menschen an sieben Standorten ihre Ausbildung.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Westfalen AG Ergebnisse unter dem hohen Niveau von 2011, da die wirtschaftliche Erholung in der EU Ende des vergangenen Jahres unerwartet ins Stocken geraten ist und auch in Deutschland der Aufschwung gebremst wurde. Im Geschäftsbereich Technische Gase geht das münstersche Unternehmen von Steigerungen bei Absatz und Umsatz aus. Da aber gleichzeitig hohe Aufwendungen für die umfassende Revision einer Luftzerlegungsanlage im ersten Halbjahr 2012 erfolgten und globale Versorgungsengpässe bei Flüssighelium bestehen, wird mit einem Ergebnis unter 2011 gerechnet. Im Geschäftsbereich Westfalengas werden dagegen Absatz- und Umsatzsteigerungen sowie ein verbessertes Ergebnis erwartet.

Die Entwicklung der Kraftstoffmargen beeinflusst in starkem Maße das Ergebnis im Geschäftsbereich Tankstellen. Daher ist Finanzvorstand Dr. Carsten Wilken bei den Ergebnisplanungen vorsichtig. Erwartet wird ein Absatz auf Vorjahresniveau bei preisbedingt höheren Umsätzen.

Die Westfalen AG wurde 1923 in Münster gegründet. Heute ist das Unternehmen in drei Geschäftsbereichen tätig. Mit rund 260 Tankstellen betreibt die Westfalen AG das größte Netz konzernunabhängiger Markentankstellen in Deutschland. Der Geschäftsbereich Westfalengas ist bundesweit als Anbieter von Wärme- und Antriebsenergie vertreten als einer der führenden Flüssiggasversorger. Im dritten Geschäftsbereich, der technische Gase produziert und vertreibt, ist die Westfalen AG in Deutschland und sechs weiteren europäischen Staaten aktiv. Der Konzern-Umsatz liegt bei über 1,8 Milliarden Euro pro Jahr.

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