eisenerZ*ART, ein zeitgenössisches Kulturfestival in der traditionsreichen obersteirischen Bergbaugemeinde, startete zum dritten Mal durch
Erwachsen aus dem Umfeld des auf 15 Jahre angelegten Leitprojekts „re-design Eisenerz“ startete das Kunst- und Kulturprogramm eisenerZ*ART mit einem facettenreichen Eröffnungsabend in seine dritte Saison. eisenerZ*ART will Motor sein für die Entwicklung einer eigenständigen „Kulturregion Eisenerz“, die selbstbewusst regionales Potential nutzt und in einen internationalen Kontext stellt: Eisenerz ist überall.
Am Freitag, 29. Juni luden die Veranstalter erneut ins historische Zentrum der Stadt, erklärten den Bergmannplatz zum offenen Wohnzimmer und gaben mit Musik, Mode und Performance einen Vorgeschmack auf die Saison. Sebastian Brauneis führte charmant durch den Abend, zwischendurch unterstützt von Veranstalterin Gerhild Illmaier.
Zum Auftakt gaben Thrust at 4 Grand, eine junge Band aus Eisenerz, die auch zahlreiche junge Fans um sich scharte, mit Gitarren, Ukulele und Perkussion Cover-Versionen bekannter Songs und eigene Kompositionen zum Besten. Danach präsentierten sechs adrette Models, perfekt gestylt von Barbara Fedl und begleitet von viel Applaus, die Kreationen der Labels Elisabeth Soós Design, Steirisches Heimatwerk, Hinterland und ap_moDE.SIGN. Das Heimatwerk, sonst eher als Traditionshüter in Sachen Tracht bekannt, überraschte mit seiner brandneuen modernen Linie. Alexandra Poetz (ap_moDE.SIGN) hatte durch Upcycling gebrauchter, von Eisenerzerinnen gespendeter Trachtenmode ganz neue, zeitgemäße Kleidungstücke kreiert.
Franz Lammer und Rainer Rosegger präsentierten das heuer erstmals stattfindende ROSTFEST-Festival, das eine ganze Menge Kreativer und Besucher zu einem schrägen Eisenerz-Wochenende mit Musik, Performance, Wissensaustausch, Sport und Party samt Urban Camping animieren will. Als Vorboten hatten sie einige Künstler von 4 elements mitgebracht, die im Laufe des Abends auf einer Fassade als temporäre Installation eine bekannte Eisenerz-Ansicht nach einem alten Stich nachmalten.
Bei Einbruch der Dunkelheit ging es dann dem ersten Höhepunkt zu, als der junge Extremsportler und sechsfache Weltrekordhalter Mich Kemeter aus dem Dachfenster eines historischen Hauses am Bergmannplatz stieg, um diesen hoch über den Köpfen des Publikums auf einer Highline zu überqueren. Dazu erzählte er, mit Headset ausgestattet, wie man sich dabei fühlt, worauf es ankommt, und balancierte sich so Schritt für Schritt in die Herzen des Publikums.
Nächster Programmpunkt und auch nächstes Highlight war die Präsentation des GANGART-Trailers, das einen Vorgeschmack auf die Choreographie von Lawine Torrèn bot, einen Tanz von Menschen und Bergbaumaschinen, der den krönenden Abschluss des 1300 Jahre Erzabbaujubiläums am 22. September bilden wird. Bergdirektor Pappenreiter selbst lud alle Eisenerzer herzlich zu der Veranstaltung ein und bekannte sich bei der Gelegenheit auch zum Engagement des Industrieunternehmens in Sachen zeitgenössischer Kunst.
Zum grande finale am Bergmannplatz schließlich trat die 12-köpfige Express Brass Band aus München unter der Leitung des charismatischen Wolfi Schlick auf und begeisterte das Publikum bis Mitternacht mit mitreißenden Rhythmen. Wer dann noch fit war, folgte der Einladung zur After-Show-Party in die Disco Melody, wo – programmiert von den ROSTFEST-Organisatoren – die beiden tanzwütigen DJanes von Melodien für Millionen unterstützt von Sebastian Brauneis mit Musik aus der 80er Jahren bis 5 Uhr morgens für ausgelassene Stimmung sorgten.
Die nächsten Festivaltermine:
KULTURALMENTOUR 2012: Eine Wanderung mit kulturellen Überraschungen in atemberaubender Naturkulisse auf der Strecke: Eisenerz Ramsau/Galleiten – Schafferalm – Hochalm – Lasitzen – Alpengasthaus Ramsau.
29. Juli, 10 Uhr bis ca. 19 Uhr
ROSTFEST – Eisenerz bestens besetzt: Ein postindustrielles Festival an verschiedenen Schauplätzen der Stadt.
24. – 26. August 2012
GANGART – Eine montanistische Performance zum Jubiläum 1300 Jahre Erzabbau am Erzberg. Eine Choreographie von Lawine Torrèn für Baumaschinen und Eisenstein – eine Bergparade.
22.September, 15 Uhr, Erzberg, Steiermark
Wie immer man es betrachten mag, Eisenerz ist ein besonderer Ort: eine historisch gewachsene Industriestadt, eingebettet in eine markante Bergkulisse mit dem Erzberg als mächtige Landmark – eindrucksvolles Relikt einer Epoche höchsten wirtschaftlichen Aufschwungs. Und heute stummer Zeuge des globalen Wandels.
Für viele ist Eisenerz zunächst ein Ort, den sie vor allem mit negativen Schlagzeilen in Verbindung bringen: zu groß gewordene Strukturen, eine Vielzahl leer stehender Gebäude, drastischer Bevölkerungsrückgang, überalterung, Abwanderung, etc., kurz, der typischen Problematik einer postindustriellen Krisenregion.
Eisenerz hat eine Zukunft
Für andere – neben Natur- und Sportfreunden oder montanhistorisch Interessierten sind dies vor allem Künstler und Kulturschaffende – ist Eisenerz ein Ort mit besonderem Charme, der gerade durch seine Geschichte mit und um den Erzberg ein besonders reizvolles Handlungsfeld darstellt.
Mit dem auf 15 Jahre Dauer ambitioniert angelegten Leitprojekt „re-design Eisenerz“ wird diese Stadt für die Bedürfnisse ihrer BewohnerInnen neu entwickelt. Aus dem historischen Stadtkern mit Sgraffito-Fassaden, Renaissance-Arkaden, gotischen Torbögen und den umgebenden, aus allen Epochen der Industrie stammenden Wohnsiedlungen, soll ein neuer, für die hier lebenden und ihre Gäste attraktiver Lebensraum entstehen.
Dazu tragen auch Kunst und Kultur bei: Als eine Art moderner „Kunstgenerator“ macht sich eisenerZ*ART auf den Weg, das Besondere dieses Ortes und seiner Bewohner, das Besondere seiner Umgebung, und natürlich das Außerordentliche seines Erzberges über Kunst und Kultur neu zu entdecken und zu erschließen.
Wie internationale Beispiele zeigen, können Kunst und Kultur in postindustriellen Gebieten einen wichtigen Beitrag zur Neuausrichtung und Weiterentwicklung leisten. Der Brückenschlag zwischen traditionellen Kulturformen und zeitgenössischen Kunstansätzen bietet mannigfaltige Möglichkeiten, sich zukunftsorientiert zu positionieren. Kunst und Kultur schaffen ja vor allem eines: Identität.
eisenerZ*ART sieht sich deshalb als Motor für die Entwicklung einer eigenständigen „Kunst- und Kulturregion Eisenerz“, die selbstbewusst regionales Potential nutzt und in einen internationalen Kontext stellt: Eisenerz ist überall.
Kontakt:
eisenerZ*ART
Gerhild Illmaier
Katzianergasse 3
8010 Graz
0043 681 201 569 77
eisenerZ-ART@mur.at
http://www.eisenerZ-ART.mur.at
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