Mehr Frauen in Führungspositionen – Interview mit Thomas Sattelberger und Viviane Reding

Auf gefühlte 1.000 Grad Celsius ist in Europa die Debatte um Frauen in Führungspositionen geklettert – ein glühendes Eisen also, an welchem sich einige Schmiedinnen und Schmiede probieren. Die Vorteile einer ausgewogenen Vertretung von Frauen und Männern in Führungsgremien liegen auf der Hand. Von einer besseren Unternehmensleistung und höheren Gewinnen ist in einem aktuellen EU-Fortschrittbericht die Rede. Derzeit sind allerdings nur knapp 14 Prozent der Sitze von Entscheidungsgremien der größten börsennotierten Unternehmen in der EU mit Frauen besetzt. So könne es nicht weitergehen, betonen sowohl Kommissionsvizepräsidentin Viviane Reding als auch Thomas Sattelberger, ehemaliger Personalvorstand der Deutschen Telekom AG, im Interview mit International Trade News.

ITN: „Frau Reding, welche Rolle spielen für Sie weibliche Führungskräfte in einem idealen Wirtschaftsunternehmen der Zukunft? Gibt es bereits ein europäisches Unternehmen, das Ihrer Idealvorstellung schon sehr nahe kommt?“

Viviane Reding: „Frauen und Männer müssen die gleichen Möglichkeiten haben, ihre berufliche Karriere voranzubringen. Ich möchte nicht irgendein bestimmtes Vorbild-Unternehmen nennen, sondern auf die in Dänemark gestartete Initiative ‘Operation Kettenreaktion’ hinweisen, welche sich zum Ziel gesetzt hat, mehr Aufsichtsratsplätze von Gesellschaften mit beschränkter Haftung mit Frauen zu besetzen. Die Initiative ist beispielhaft dafür, wie Regierungen zu selbstregulatorischen Maßnahmen für mehr weibliche Spitzenkräfte in Entscheidungsgremien ermutigen können. Ein weiteres gutes Beispiel ist die Deutsche Telekom. Das Unternehmen hat erkannt, dass mehr Frauen nutzbringend für die Wirtschaft sind, und will deshalb bis 2015 eine 30-Prozent-Frauenquote für Top-Positionen erreichen. Ich möchte mehr solcher Eigeninitiativen sehen.“

ITN: „Herr Sattelberger, aus Sicht von EU-Kommissionsvizepräsidentin Viviane Reding ist die Deutsche Telekom ein Musterbeispiel für Eigeninitiative bei der Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen. Bis 2015will das Unternehmen eine 30-Prozent-Frauenquote im oberen und mittleren Management erreichen. Wo steht die Telekom gegenwärtig in diesem Prozess?“

Thomas Sattelberger: „Am Anfang haben wir viel Häme und Widerstand in der Republik erfahren. Viele glaubten, es sei ein Marketing-Gag. Inzwischen ist die Telekom weltweit bei allen drei Dimensionen – Vorstand (30 Prozent), Aufsichtsrat (25 Prozent), Führungskräftebereich (25,2 Prozent) – auf den Zielgeraden angelangt. Wennmeine Nachfolgerin als Personalvorstand, Prof. Marion Schick, die dritte Dimension mit ihrem Engagement in diesem Tempo voranbringt, hat das Unternehmen sogar die Chance, das Ziel deutlich früher als geplant zu erreichen.“

Das ganze Interview mit Thomas Sattelberger und Viviane Reding lesen Sie auf International Trade News:
http://www.internationaltradenews.com/de/articles/8192/Wer-schmiedet-das-gluehende-Eisen-fertig.html

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