Bei Osteopathie und Chirotherapie handelt es sich nicht, wie zum Teil allgemein angenommen, um voneinander unabhängige Therapieformen. Beide Behandlungsformen haben sich seit jeher wechselseitig beeinflusst und tun dies, insbesondere im englischensprachigen Raum, weiterhin.
Bereits anhand der Entwicklungsgeschichte wird dies deutlich. Beide Therapieformen sind im vorletzten Jahrhundert in den USA entstanden. Daniel David Palmer, der Begründer der Chirotherapie (1845 – 1913) war ein Schüler von Andrew Taylor Still (1828 – 1917), dem Begründer der Osteopathie. Folglich lässt feststellen, dass sich die Chirotherapie aus der Osteopathie entwickelt, welches zahlreiche Überschneidungen erklärt.
Chirotherapie meint im Wesentlichen die Therapie von Gelenkblockierungen mit manipulierenden Techniken, sog. Impulstechniken. Die Gelenke mobilisierenden Maßnahmen spielen eine gewisse, aber eher untergeordnete Rolle. Behandelt wird das jeweilige blockierte Gelenk. Die das Gelenk umgebende Strukturen, wie Muskeln, Bänder, Gelenkkapsel, Faszien etc. finden in der chirotherapeutischen Behandlung keine wesentliche Beachtung.
Im Rahmen einer osteopathischen Therapie ist die manipulative Behandlung von Gelenksblockierungen, d.h. die Anwendung von Impulstechniken, ebenfalls ein wichtiger und maßgeblicher Bestandteil der Therapie. Allerdings kommt in der Osteopathie, im Gegensatz zur Chirotherapie, der Behandlung, der die Gelenke umgebende Strukturen, wie Muskeln, Bänder, Gelenkkapsel, Faszien etc., einen entscheidende Bedeutung zu. Außerdem wird nicht nur das gestörte, zumeist schmerzhafte, bewegungseingeschränkte Areal behandelt, sondern es werden alle, mit diesem Areal in funktionellem Zusammenhang stehenden Bereiche, ebenfalls therapiert.
Hierfür stehen, die nachfolgend genannten Techniken zur Verfügung, die im Rahmen einer osteopathischen Behandlung miteinander kombiniert werden:
Parietale Osteopathie oder HVLA-Techniken („high velocity“ – „low amplitude“, Impulstechnik/Manipulation)
Muskel-Energie-Techniken (MET)
Faszien-Release-Techniken
Kranio-sakrale Therapie (osteopathische Behandlung im Kopfbereich)
Viszerale Therapie (osteopathische Behandlung innerer Organe)
Strain/Counterstrain, Positional Release
Bei der Osteopathie und Chirotherapie handelt es sich folglich um zwei manuelle Therapieformen, die einige entscheidende Gemeinsamkeiten haben, wobei die Osteopathie, meines Erachtens, dass umfassendere und komplexere Theapiekonzept darstellt.
Dr. med. Christian Neglein aus München ist Facharzt für Allgemeinmedizin und spezialisiert auf Schmerztherapie, z.B. Chirotherapie und Osteopathie, Neuraltherapie, Akupunktur sowie Naturheilverfahren und praktiziert unter dem Aspekt eines ganzheitlichen medizinischen Ansatzes. Er ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirotherapie und Osteopathie (DGCO e.V.).
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