Die einen sagen, er könne über Wasser gehen und sei unantastbar. Andere sagen, er mache Klobrillen-Journalismus und verletze damit regelmäßig die Persönlichkeitsrechte Dritter. Der Chefredakteur der Bild-Zeitung – Kai Diekmann – ist umstritten und bislang konnte ihm auch keine Schuld nachgewiesen werden, ein Umstand, der sich nun ändert.
(TNN) Hintergrund ist ein Bus-Unglück im Schweizer Wallis, bei dem Anfang März diesen Jahres 28 Menschen ums Leben kamen, darunter 22 Kinder. Anlässlich des 60. Geburtstages der „Bild“-Zeitung gab Diekmann dem WDR ein Interview, mit für ihn katastrophalen Ausgang.
So wurde Diekmann von der WDR-Reporterin Christiane Meier unter anderem auch zu den Fotos von 22 toten Kindern befragt und ob Diekmann eine Erlaubnis hatte, die Fotos in der „Bild“-Zeitung abzudrucken und Diekmann antwortete mit „Ja“ und fügte hinzu, dass der Bürgermeister der belgischen Stadt Lommel ihm die Nutzung der Bilder erlaubt habe.
Dort nachgefragt stellte sich aber heraus, dass Diekmann gelogen hatte. Demnach hatte der Bürgermeister ausdrücklich untersagt die Fotos zu veröffentlichen. Auch die Eltern der toten Kinder hatten Diekmann keine Erlaubnis erteilt, die Fotos zu veröffentlichen. Sie waren sehr traurig darüber.
Diekmann bereist derzeit die USA. Der Vorstand der Axel-Springer-AG hat Diekmann nach Kalifornien geschickt, wo er angeblich nach neuen „digitalen Technologien“ Ausschau halten soll. Zur Stunde ist noch unklar, ob die Abschiebung Diekmann´s in die kalifornische Wüste eine Strafmaßnahme der Konzernleitung ist.
http://www.themenportal.de/medien/videobeweis-chef-der-bild-zeitung-hat-gelogen-24467
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So lügt Chefredakteur Kai Diekmann im WDR-Interview
Er hält sich für Gott den Allmächtigen, jagt Bundespräsidenten aus dem Amt und hetzt gegen Volk, Politiker und die Griechen. Der inzwischen in die kalifornische Wüste abgeschobene „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann hat sich selbst und vor laufender Kamera der Lüge überführt, als er der WDR-Reporterin Christiane Meier im Interview weiß machen wollte, die Fotos von 22 toten Kindern seien rechtens und mit Einverständnis der Eltern in der „Bild“-Zeitung abgedruckt worden. Eine glatte Lüge, wie sich nun herausstellt.
Video –> http://www.youtube.com/watch?v=1t4skBYd02E&list=PL319A2E2006455629&index=1&feature=plcp
(TNN) 60 Jahre Bildzeitung und 11 Jahre Diekmann. Am 23.06.2012 feierte die Bild-Zeitung ihren 60. Geburtstag und es war wohl Anlass genug, die Rolle des Boulevard-Blattes in Bezug auf Macht und Meinungsmache noch einmal kritisch zu hinterfragen, weshalb die WDR-Journalisten Sascha Adamek und Christiane Meier („Die Story“ / „Bild.Macht.Politik“ / WDR Wdh. v. 25.06.2012) sich nicht nur mit Freunden, sondern auch mit „Opfern“ der Bild-Zeitung trafen, um auch deren Sicht der Dinge Plattform zu bieten.
http://www.wdr.de/tv/diestory/team/adamek.jsp
Grünen-Politikerin Claudia Roth zum Beispiel, die ihrerzeit völlig unbegründet im Zusammenhang mit einer sogenannten „Amigo-Affäre“ in die Schlagzeilen geriet. Die „Bild“-Zeitung unterstellte ihr unhaltbare Dinge und Roth erklagte sich eine Gegendarstellung in selber Größe, wie zuvor auch die unwahre Geschichte erschienen war.
Ebenfalls brisant die Erfahrung des Enthüllungsjournalisten Günther Wallraff, der in den 70-ern als „Bild“-Mitarbeiter getarnt Missstände und Machenschaften der „Bild“-Zeitung aufdeckte. Nach Bekanntwerden seiner Recherchen wurden seine Telefonate vom „BND“, dem Bundesnachrichtendienst abgehört und ein Abhörprotokoll direkt in die Redaktion der „Bild“-Zeitung weitergeleitet. Die Schuldigen dieses Verstoßes gegen jede Rechtsstaatlichkeit wurden bis heute nicht zur Verantwortung gezogen.
Der ehemalige BDI-Präsident Hans Olaf Henkel unterstellt dem Chefredakteur der Bild-Zeitung Kai Diekmann sogar Allmachtsphantasien, denn offensichtlich könne Diekmann amtierende Minister nach Belieben stürzen oder stützen und es sei gefährlich, wenn die Zeitung in die Hände eines Mannes gerät, der von sich glaubt, „über Wasser gehen zu können“, erklärt der ehemalige BDI-Präsident Hans Olaf Henkel (Quelle: WDR-Interview).
Gemeint ist Diekmann´s Art und Weise mit zweierlei Maß zu messen. Während die von Diekmann persönlich auserwählten Feinde der Zeitung gnadenlos niedergemacht, ja geradezu „gekreuzigt“ werden (Wulff), kommen Freunde des Hauses (Guttenberg) bei nicht minderschweren Taten, weit glimpflicher davon.
So hatte die Bild-Zeitung sich entgegen aller öffentlichen Meinung weiterhin für Guttenberg ausgesprochen, obwohl dieser wegen einer abgeschriebenen Doktorarbeit vom Amt des Verteidigungsministers zurückgetreten war. „Bild“ versuchte zu retten, was nicht mehr zu retten war und Diekmann gab sogar zu, mit Guttenberg ein freundschaftliches Verhältnis zu pflegen. Wohl daher auch die Unterstützung mit wohlwollenden Schlagzeilen zur Rehabilitierung des gestrauchelten Bundesministers. Anders bei Wulff, der Diekmann offen den Krieg erklärte und von Diekmann daraufhin regelrecht „gekreuzigt“ wurde, allein dieses Beispiel zeigt, wie launisch und „Amigo abhängig“ die Macht der Bild-Zeitung implantiert und eingesetzt wird.
Dass Diekmann für eine gute Story – und in dem Fall für „gute Bilder“ – auch über Leichen geht, zeigt das jüngste Beispiel des „Volks-Heiligen“ Kai Diekmann.
So druckte Diekmann die Fotos der bei einem Busunglück im schweizerischen Wallis (bei Siders) ums Leben gekommenen Kinder entgegen jeder Berechtigung in der Bild-Zeitung ab und das obwohl weder die Eltern zugestimmt hatten, noch irgendeine andere Zustimmung zur Veröffentlichung vorlag. Im Gegenteil: Der Bürgermeister der Stadt Lommel hatte ausdrücklich untersagt, die Bilder in der Öffentlichkeit zu zeigen. Diekmann auf die widerrechtliche Veröffentlichung angesprochen antwortet dazu: „Wir haben das mit dem Bürgermeister der Stadt Lommel so abgesprochen“, woraufhin die „Bild“-Zeitung die Fotos so habe auch drucken dürfen.
Bei der Stadtverwaltung im belgischen Lommel nachgefragt, erweist sich diese Aussage des „Bild“-Chefredakteurs als glatte Lüge. Demnach habe der Bürgermeister ausdrücklich untersagt, die Fotos zu drucken und die Medien gebeten, keine Fotos der toten Kinder zu veröffentlichen.
Diekmann tat es trotzdem und setzt sich damit einmal mehr über geltendes Recht hinweg. Diekmann hat nicht nur vor laufender Kamera gelogen, mit der Veröffentlichung der Fotos hat er auch das Persönlichkeitsrecht von 22 toten Kindern und deren Angehörigen verletzt und mit Füßen getreten. Er spielt Gott und verletzt Menschenrechte, gehört so jemand an die Spitze eines international agierenden Medien-Konzerns?
Aktuell weilt Diekmann in den USA. Sein Arbeitgeber – die Axel Springer AG, hat Diekmann mit sofortiger Wirkung in die kalifornische Wüste abkommandiert. Dort soll er im Silicon Valley – angeblich – nach neuen digitalen Technologien Ausschau halten – für mindestens 6 Monate, „vielleicht auch ein Jahr“, wie es heißt.
Ob ein Zusammenhang zwischen Diekmann´s Lüge im WDR und seinem neuen Arbeitsplatz in den USA besteht, ist nicht bekannt.
Konzernchef Mathias Döpfner formulierte es dennoch und unlängst noch so: „Mit uns fahren die Leute rauf und mit uns fahren sie wieder runter“. Ob dieser Satz nun auch für Diekmann gilt, bleibt abzuwarten.
Sean Quentin Dexter für TeleNewsNet
http://www.telenewsnet.com/tvdesk/index.html