Schröder sieht Unternehmen beim Bau von Betriebskitas in der Pflicht

Mit scharfen Worten hat Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) Wirtschaftsfunktionäre kritisiert, „die den Kita-Ausbau allein als Staatsaufgabe betrachten“. Die Ministerin sagte dem Nachrichtenmagazin „Focus“: „Diese Geht-mich-nichts-an-Haltung ist absolut fehl am Platz. Wer für junge Eltern als Arbeitgeber attraktiv sein will, muss das Thema Betriebskita ernster nehmen und sich stärker engagieren als bisher“.

Der Zorn der Ministerin richtet sich gegen den Präsidenten der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA), Dieter Hundt. Er hatte die Schaffung weiterer Krippenplätze als eine „vorrangig staatliche Aufgabe“ bezeichnet. Im August 2013 kommt der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für Ein- bis Dreijährige. Es fehlen noch viele Plätze, aber bisher beteiligen sich viele Unternehmen, die auf Mütter als Mitarbeiter angewiesen sind, kaum am Kita-Ausbau. Schröder verlangt, dass „Konzerne zumindest an ihren größeren Standorten standardmäßig Betriebskitas einrichten oder sich dafür mit anderen Firmen zusammentun“. Der Bund habe 580 Millionen Euro frisches Geld zugesagt – nun sei die Wirtschaft in der Pflicht.