Hankook erweist sich immer mehr als aggressivster Herausforderer des europäischen Marktführers Continental. Die Südkoreaner haben mit Daimler einen wichtigen deutschen Prestigekunden gewonnen, erfuhr das „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). „Im Premiummarkt machen wir weitere Fortschritte. Neben BMW konnten wir jetzt einen weiteren deutschen Hersteller als Kunden gewinnen“, sagte Europa-Chef Jin-Wook Choi von Hankook auf Anfrage offiziell.
Branchenkreise bestätigen die Zusammenarbeit mit Daimler. Mit Volkswagen beliefert Hankook bereits einen anderen großen deutschen Autokonzern. „Hankook hat ein ehrgeiziges Ziel. Wir wollen in die Spitzengruppe der weltweit führenden Reifenhersteller vordringen. Aktuell liegen wir global auf Position sieben und in Europa auf Rang sechs“, sagte Choi dem „Handelsblatt“. Die Hersteller setzen mit Hankook ihren etablierten Lieferanten Continental auch preislich immer stärker unter Druck. Ziel der koreanischen Premiumstrategie ist es, die Preisdifferenz zu den in Europa führenden Reifenherstellern zu verringern. „Derzeit liegt sie noch bei rund 15 Prozent“, sagte Choi. Was fehlt, ist das entsprechende Image. Noch kennen viel zu wenige europäische Autofahrer die Marke. Hankook will sich deshalb neben dem Sponsoring des deutschen Meisters Borussia Dortmund durch eine Partnerschaft mit dem europäischen Fußballverband Uefa profilieren, erfuhr das „Handelsblatt“ aus Branchenkreisen. Verkündet werden soll der Deal nach der laufenden Europameisterschaft, die Uefa-Partner Conti als Werbeplattform nutzt. In Frage kommen Champions League und Europa League. „Wir weiten unseren Einsatz im internationalen Fußball aus“, bestätigte Choi, ohne Details zu nennen.