Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer hat energisch dementiert, dass er mit seiner harschen Kritik an der FDP auf einen Bruch der schwarz-gelben Koalition in Berlin hinarbeitet. „Ich habe als erster vor der Bundestagswahl 2009 für die Union Schwarz-Gelb eingefordert. Und ich sage seit Wochen und Monaten, dass ich die Fortsetzung dieser Koalition will“, sagte er der „Bild am Sonntag“.
Die CSU habe sich laut Seehofer an alle Absprachen und Beschlüsse gehalten. Seine öffentliche Kritik rechtfertigte Seehofer so: „Mein Ziel ist es, die bürgerlichen Kräfte sowohl in der Bundestags- als auch in der bayerischen Landtagswahl zum Erfolg zu führen. Und alles, was dabei stört, wird von mir offen angesprochen und entschieden bekämpft.“ Weitergehende politische Ambitionen für sich selbst stellte Seehofer in Abrede: „Ich bin jetzt seit 42 Jahren für meine Partei und für Bayern unterwegs. Und jetzt, in der letzten Phase meines politischen Wirkens, treibt mich alleine um, dass meine politische Familie Erfolg hat – im Bund und in Bayern. Und dass ich nach diesem Erfolg eines Tages den Stab übergeben kann an meine Nachfolgerin oder an meinen Nachfolger. Das treibt mich um.“ Seehofer zeigte sich mit seiner eigenen Polit-Karriere hochzufrieden: „Persönlich muss ich mir nichts mehr bestätigen, denn ich habe so ziemlich alle Positionen, die es gibt, innegehabt: Bundesminister, Bundesratspräsident, Ministerpräsident, Parteivorsitzender, sogar temporärer Bundespräsident. Nur Bundeskanzler war ich nicht – und diese Stelle ist bestens besetzt.“