Chef der Münchner Hypovereinsbank: Euro-Austritt Griechenlands fatal

Der Chef der Münchner Hypovereinsbank, Theodor Weimer, fordert von den europäischen Ländern mehr Zusammenhalt in der Euro-Krise und hat vor einem Austritt Griechenlands aus der Währungsunion gewarnt. „Wir müssen eine überzeugende Integration Europas in vernünftigen Schritten einleiten“, so Weimer zur „Süddeutschen Zeitung“. „Die Politik muss jetzt die Richtung – einen Lösungskorridor und einen glaubwürdigen Zeitplan – vorgeben. Dieser darf nicht deutsch oder französisch oder italienisch sein, sondern im Kern europäisch und muss nationalstaatliches Denken hintenanstellen“.

Gerade die Deutschen müssten „in der jetzigen Situation einen Pyrrhussieg vermeiden“. Weimer zufolge sei es richtig, Griechenland bei der Begleichung seiner Schulden mehr Zeit einzuräumen. „Konditionierte Zahlungsaufschübe, die auf veränderte Bedingungen Rücksicht nehmen, sind aus Bankierssicht oft gute Investitionen in eine robuste Zukunft“, so der Manager. „Die Probleme haben sich über ein Jahrzehnt aufgebaut, ihre Behebung ist ebenso zeitbedürftig. Der Prozess erfordert mithin Geduld. Am Ende kommt es auf das Ergebnis an – deshalb wird man pragmatisch handeln müssen.“ Einen Euro-Austritt Griechenlands hält Weimer für fatal – Deutschland und seine Partner sollten dies mit allen Mitteln verhindern. „Wir sollten unseren Beitrag in unserem eigenen Interesse auch leisten wollen. Wir leben in einer stark verflochtenen, offenen Wirtschaft und nicht auf einer Insel der Glückseligen.“ Ein Austritt Griechenlands stelle „keine Lösung der Probleme dar“ und würde „mit höheren Zinsen bezahlt“.