Der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Jürgen Resch, hat die Strategie der Bundesregierung zur Förderung der Elektromobilität kritisiert und eine Kurskorrektur gefordert. Es sei „völlig egal, ob bis 2020 ein Prozent oder nur 0,5 Prozent der Autos elektrisch fahren, wenn Deutschland gleichzeitig bei den anderen 99 Prozent darauf verzichtet, höhere Effizienzstandards durchzusetzen“, sagte Resch der „Saarbrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe). Hintergrund ist der am Mittwoch vorgelegte „dritte Fortschrittsbericht“ der Nationalen Plattform Elektromobilität, der davon ausgeht, dass das Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen bis 2020 möglicherweise um 400.000 verfehlt werde.
Notwendig sei es, „technikneutral“ Fahrzeuge zu fördern, die sehr wenig CO2 ausstoßen, sagte Resch. Dazu seien direkte Kaufzuschüsse erforderlich, auch für Hybrid-Autos, mit denen für Umwelt und Verbrauch viel schnellere Erfolge zu erzielen seien als mit reinen Elektroantrieben. Deren Hauptproblem bleibe noch auf längere Zeit die mangelnde Reichweite. Resch: „Auch die 600.000 Elektroautos wird es 2020 nicht geben.“ Das Geld solle sich der Staat durch eine höhere Steuer auf große Spritschlucker wieder hereinholen, forderte der DUH-Bundesgeschäftsführer.