Managed Accounts – Werkzeuge für die Krise

Nach dem Spitzenquartal 2012/1 ist mittlerweile unter Investoren Ernüchterung eingekehrt. Die Aktiengewinne des ersten Quartals sind futsch und der Drowdown des vergangenen Handelsmonats hat erneut an den Nerven der Anleger gerüttelt. Insbesondere, da die Kursverluste unerwartet zügig vonstatten gingen. In einem leichten Anflug von Panik schauen sich Investoren jetzt nach Alternativen zu den stark volatilen Finanzmärkten um. Und damit ziehen auch Managed Accounts verstärkt das Interesse der Investoren auf sich.

In der Tat steuern wir momentan immer tiefer in den Schlamassel der Schuldenkrise hinein und nach und nach gehen im Bereich der klassischen Investments den Investoren langsam die Alternativen aus. Anleger können sich derzeit um 360° in der Anlagelandschaft umblicken und sehen fast sämtliche bis vor kurzem noch lukrativ erscheinende Chancen klassischer Assets wegbröckeln.

Der Aktienmarkt kann sich diesem Einfluss nicht entziehen. Dabei sind Aktieninvestments bei weitem nicht das große Problem. Sie zählen sicherlich immer noch zu den besten Lösungen für die durch die Schuldenkrise besorgten Investoren. Dennoch sorgte der jüngste Kursrutsch von Mitte März bis Anfang Juni von -17,9 % im DAX und -10,4 % bei amerikanischen Standardwerten des S&P 500 erneut für schweres Unbehagen. Blue Chips hielten in diesem Marktumfeld den Einflüssen noch am besten Stand: Der Dow Jones Industrial Average, der die 30 größten US-Unternehmen abbildet, fiel im gleichen Zeitraum um `moderate´ -9,3 %. Was ein möglicher Grexit soliden Unternehmen gerade in Deutschland anhaben kann, ist fraglich. Denn der tiefe Euro verhilft deutschen Unternehmen zu willkommenen Wettbewerbsvorteilen gegenüber internationalen Mitbewerbern.

Ein zuverlässiges Investment: Die 0 Prozent Anleihe

Was Anleger viel mehr Sorge bereiten sollte, ist die Entwicklung im Anleihebereich. Staatsanleihen unterteilen sich mitten in Europa inzwischen überdeutlich in zwei Klassen: Während Krisenstaaten immer höhere Zinsen zahlen müssen, damit sie sich überhaupt noch ansatzweise refinanzieren können, hat der Bund erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik im Monat Mai 2012 für Investoren gar keine Zinsen mehr im Angebot. Die neue Anleihe mit zwei Jahren Laufzeit wurde mit einem Kupon von null Prozent unter den händeringend nach Sicherheit suchenden Investoren verteilt. Trotz der absolut unglaublichen Konditionen war das Papier tatsächlich 1,7-fach überzeichnet. Die Freude darüber dürfte allein beim Finanzminister liegen. Kein Wunder also, dass das Interesse der Deutschen an Eurobonds nicht vorhanden ist. Ob man diesem Druck aus Europa allerdings ewig Stand halten kann, darf bezweifelt werden.

Alternative Gold

Rohstoffe und insbesondere Edelmetalle haben ihren letzten Hype erst einmal abgeschlossen. Lange hat man keine reißerischen Artikel mehr zu diesem Thema in den Medien gefunden. Nachdem im letzten Jahr kaum noch jemand dem Goldhype widerstehen konnte, und stark verspätet selbst viele Finanzprodukte wie Fonds und Versicherer das gelbe Metall noch ins Portfolio aufnahmen, hatte der Goldpreis vor ungefähr einem Dreivierteljahr seinen vorläufigen Peak erreicht. Seitdem erfolgte ein Preisrückgang um rund -20 %. Damit zeichnen sich eigentlich wieder Kaufkurse ab. Experten sind jedoch noch skeptisch. Viele vermuten trotz Eurokrise eine weiterhin anhaltende Konsolidierung von Rohstoffen. Doch mittlerweile geht die Schere auseinander. Während der Preis für Erdöl weiter gesunken ist, erlebte der Goldpreis einen scharfen Anstieg. Man muss also offenbar auch innerhalb des Rohstoffsektors genau differenzieren.

Eine Assetklasse in der Auflösung

Mit dem Erhalt ihres einst eingezahlten Kapitals können Kunden offener Immobilienfonds inzwischen nicht mehr kalkulieren. Zwar könnte die Anlage in Immobilien gerade zum jetzigen Zeitpunkt ein gutes Gegengewicht zum fehlenden Werterhalt von Bundesanleihen sein. Da Altkunden jedoch aus der Asset-Klasse hinaus drängen und Immobilienfonds durch diese Fluchtversuche zur Abwicklung zwingen, schrumpft die Produktauswahl völlig in sich zusammen. Mit den im Mai entschiedenen Abwicklungen des SEB Immoinvest und des CS Euroreal verlassen zwei der bekanntesten und beliebtesten Immobilienfonds die Bühne. Anleger, die seit zwei Jahren keinen Zugriff mehr auf ihre Gelder hatten, müssen sich nun weitere 5 Jahre bis zur vollständigen Rückzahlung ihrer Gelder gedulden und werden in dieser Phase nur scheibchenweise Liquidität zurück erhalten.

Widerstandsfähig: Managed Accounts

Das Problem der langen Kapitalbindung ist eines von vielen, von dem Managed Accounts im Regelfall nicht betroffen sind, findet der Handel normalerweise doch auf Basis hochliquider Finanzmarktinstrumente statt. Es ist für viele Investoren wie auch für Vermögensverwalter ein Horrorszenario keine Kontrolle mehr über die eingezahlten Mittel zu haben. Die Wirkung planvoller Konzepte für die Altersvorsorge für Kunden kann mit einem Auszahlungsstopp, wie wir ihn derzeit bei offenen Immobilienfonds sehen, mit einem Schlag außer Kraft gesetzt werden. Im Fall von Managed Accounts ist dagegen kein Broker berechtigt Auszahlungen hinauszuzögern. Der Kunde als Kontoinhaber und nicht als Anteilsinhaber, wie es bei Fondsanteilen der Fall ist, hat damit jederzeitige Verfügbarkeit über eingezahlte Gelder.

Aktienmärkte auf Talfahrt, hochvolatile Devisenmärkte und stark schwankende Rohstoffpreise. Dies sind Faktoren, von denen auch Managed Accounts betroffen sind. Der Unterschied liegt darin, dass weder stark fallende Notierungen, noch starke Kursanstiege grundsätzlich als gut oder schlecht zu werten sind. Die Möglichkeit, sich flexibel zu den Marktbewegungen positionieren zu können, führt dazu, dass Managed Accounts eigentlich nicht in das derzeitige Dilemma vieler Marktteilnehmer involviert sind. Lediglich der Umgang mit dem Markt muss konform für die Anlagestrategie sein. Plakativer als jemals zuvor sind gerade in der jetzigen Phase die Strategien erkennbar, die selbst mit dem Handel in stark politisch getriebenen Märkten keine Schwierigkeiten haben.

Portfoliobildung mit Managed Accounts?

Es wäre daher sicherlich ein interessantes Experiment, ein Portfolio einmal ausschließlich mit diversen Managed Accounts zu bestücken. Denn während eine einzelne Handelsstrategie vergleichbar einer einzelnen Aktie mit durchaus höherem Risiko verbunden ist, erzeugt die Streuung über mehrere Managed Accounts Diversifikationseffekte im Anlageportfolio, die ein moderates Risikoprofil erzeugen. Insofern ist dem Fokus auf eine einzelne Strategie stets der Mix verschiedener Handelsstile vorzuziehen.

Die Umsetzung würde interessante Lösungen für Portfoliostrukturen bieten. In unserer Datenbank befinden sich einige Handelsstrategien, die mit den letzten 30 Monaten über eine sehr krisenerprobte Historie verfügen. Andererseits handelt es sich gerade bei den Systemen, die ihre langfristige Stabilität in den letzten Jahren unter Beweis gestellt haben, um sehr unterschiedliche Handelsansätze, die ihren Handel in verschiedenen Märkten und Marktsegmenten betreiben und in der Kombination somit die Diversifikation eines Gesamtportfolios über Forex, Soft-Commodities, Rohstoff- und Aktienmärkte bieten könnten.

Da wäre beispielsweise die Aktieverwaltung Long / Short des Düsseldorfer Spezialisten für spekulative Kapitalanlagen PP-Brokerage. Mit aktivem diskretionären Handel von Aktien- und Aktienoptionen hat sich Manager Marc Wilhelms bisher sehr erfolgreich gegen sämtliche große Drawdowns des Aktienmarktes gestemmt. Die Volatilität von 12,5 % bewegt sich auf einem sehr konstanten Niveau und dieser Wert hat sich auch seit der Mitte des vergangenen Jahres nicht erhöht, während die Aktienmärkte enormes Schwankungspotential zu verzeichnen hatten. Ebenso wie die niedrige Volatilität, unterstreicht auch die Wertentwicklung, dass die durch die Schuldenkrise mehrfach verursachten Beben der Aktienmärkte bisher nicht bis ins Kundenportfolio vorgedrungen sind. Der uns seit Dezember 2008 nachgewiesene Realhandel der Aktienverwaltung Long/Short ist trotz übelster Turbulenzen des Marktumfeldes nicht klein zu kriegen. Schwächephasen, die in jedem Handel vorkommen, haben bis dato nie ausgereicht um PP-Brokerage Kunden das Jahresergebnis zu verhageln. Netto, nach Abzug aller Kosten stand stets ein Plus zum Jahresende.

Beeindruckend ist auch die Leistung, die Kundenkonten der White River Group widerspiegeln. Kurze Problemphasen sind nur dann erkennbar, wenn die Märkte einen komplett emotional getriebenen „Ausraster“ erleben. Extremste Volatilitäten sind allerdings nie von langer Dauer und so sieht man in der Kontohistorie beispielsweise der Diversified Option Writing Strategie stets nur ganz vereinzelte Handelsmonate die im Verlust landen. Dem gegenüber stehen seit mittlerweile mehr als drei Jahren Renditen, die sich regelmäßig oberhalb der 10-Prozent-Marke bewegen. Durch die klare Trennung von Zielmärkten in „Aktienmarkt“ und „Alles außer Aktienmarkt“ lässt sich Diessbachers Handel sehr fein auf die Bedürfnisse von Kunden abstimmen. In jedem Fall ist die White River Group ein `heißer´, da aus unserer Sicht verantwortungsbewusster Kandidat für einen Managed Account Portfolio Mix.

Einfach erstaunlich hohe Konstanz bekommen Investoren auch bei der über die Portfolio Concept GmbH verfügbaren amerikanischen CTA Bluenose Capital Management geboten. In dem chanceorientierten Handel des Unternehmens der letzten dreieinhalb Jahre ist bisher kaum eine wirkliche Schwachstelle zu entdecken. Niedrige Volatilität und geringe Drawdowns stimmen überein. Je nach Schwierigkeitslevel des Handelsjahres fallen die Jahresergebnisse aus: Mal mit hohen zweistelligen Renditen, bisher allerdings stets auch in schwierigen Jahren oberhalb der 10%-Markte. Werte bei der Sharpe-Ratio über den gesamten bisherigen Handelszeitraum von 2,15 sind erfahrungsgemäß nur bei Ausnahmeinvestments zu finden.

Nach dem Unfalltod von Michael Swinford, einem der führenden Köpfe des Handels im Mai vergangenen Jahres, scheint inzwischen auch das Rosetta Trading Program wieder auf Kurs zu sein. Nach der sich dem Mai anschließenden Schwächephase, konnte auf Jahressicht in 2011 dennoch ein positiver Endstand erreicht werden. In 2012 scheint der Handel von Agrarrohstoffen nun an die Erfolge seiner langjährigen Historie anzuknüpfen. Inklusive Mai wurde im laufenden Jahr bereits ein Wertzuwachs von 6,5% generiert. Ebenso interessant wie die Handelsstrategie selbst, dürfte dabei die Assetklasse sein, die Anleger mit dem Rosetta Trading Program in ihr Portfolio einkaufen: Der Handel mit Agrarrohstoffen ist sicherlich für viele Investoren eine Bereicherung der Diversifikation.

Nach wie vor überzeugend ist auch die langfristige Historie der FX Wave Basisstrategie. Der Devisenhandel, der über die Bad Homburger Trading Systems Portfolio Management verfügbaren Anlagestrategie sah sich zwar bis vor kurzem aufgrund des stark angestiegenen Volumens mit Problemen bei der Orderplatzierung konfrontiert (s. Interview mit Uwe Geyer). Durch diverse Gegenmaßnahmen konnten entscheidende Voraussetzungen für den Handelserfolg, wie beispielsweise eine geringe Slippage kürzlich allerdings wieder hergestellt werden. Damit sehen sich die Systementwickler Uwe Geyer und Andreas Schürmann für die nächsten Jahre gut aufgestellt. Aufgrund der statistischen Verteilung (Varianz) werden starke Drawdown-Phasen zwar weiterhin fester Bestandteil des Handelssystems bleiben. Wer das System allerdings nicht unbedingt in Hype-Phasen des Handels einkauft und langfristiges Durchhaltevermögen einkalkuliert, sollte ein effizientes Anlageinstrument an der Hand haben.

Alle im vorigen benannten Systeme verfügen über eine rund 3-jährige Handelshistorie und konnten in diesem Zeitraum ihre Qualität auch in sehr schlechtem Marktumfeld unter Beweiß stellen. Die Kombination der fünf Strategien zeigt, wozu sorgfältig ausgewählte Managed Accounts in der Lage sind.

Verknüpft man diese durch einfachste Allokation von jeweils 20% je Managed Account ergibt sich bereits ein Portfolio, das durch wenig Volatilität und insbesondere durch geringe Downside Deviation auffällt. Bereits aus dieser „oberflächlichen“ Betrachtung entsteht die Überzeugung, dass es mit der Streuung über diverse sorgfältig ausgewählte Managed Accounts sicherlich möglich ist, sehr effiziente Portfolios zu strukturieren:

Nicht berücksichtigt sind in dieser Kalkulation viele weitere Strategien in der Managed Account Datenbank, wie beispielsweise das vom Schweizer Managed Account Experten Intercore Financial entwickelte MTS System, Better Stocks und Procyon aus dem Hause Seneca Invest und Altradis AlphAlgo, die ebenfalls hohes Erfolgspotential bieten.

Dennoch sollten Investoren die Diversifikationseffekte, die auch in Verbindung von Managed Accounts mit anderen Asset Klassen entstehen, nicht außer Acht lassen. Der vollständige Switch der Depotingredienzien von beispielsweise Blue Chip Aktien, Immobilien, Anleihen und Rohstoffe in diverse Managed Account Strategien würde dem Grundgedanken der Diversifikation widersprechen. Von einem Wechsel der gesamten Anlagesumme in nur eine andere einzelne Assetklasse ist daher abzuraten. Managed Accounts sollten von Investoren allerdings verstärkt als Assetklasse verstanden und als solche auch beachtet werden. Eine Assetklasse, die Stärken und Schwächen aufweist, die allerdings nicht immer unbedingt vom Marktumfeld bestimmt werden, sondern von der Qualität der Anlagestrategie in einem Marktumfeld.

Den vollständigen Artikel mit den Grafiken finden Sie hier:
http://www.chili-assets.de/news-reader/items/managed-accounts_werkzeuge_gegen_die_krise.html

chili-assets.de
chili-assets.de ist eine Vergleichsplattform für Managed Accounts. Institutionelle-, private Investoren und Medienteilnehmer haben auf dieser Internetseite die Möglichkeit die Leistungsfähigkeit verschiedenster Managed Accounts miteinander zu vergleichen. Die von Capitalteam Consulting recherchierten und geprüften Performance- und Risikokennziffern erleichtern Interessenten die Auswahl der passenden Anbieter. Weitere Informationen finden Sie unter www.chili-assets.de.

Hinweis zu Managed Accounts
Managed Accounts favorisieren zumeist chanceorientierte Anlagestile, die nicht in jeder beliebigen prozentualen Größenordnung für die Wertpapierdepots der Investoren geeignet sind. Die richtigen Handelsstrategien in der richtigen Dosierung allerdings können herkömmlichen Wertpapierdepots die richtige Würze verleihen und maßgeblich zu einem besseren Chance-Risiko-Verhältnis beitragen.

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