Eine neue griechische Regierung kann nicht auf Nachverhandlungen über die Sparauflagen hoffen. Das wurde dem Nachrichtenmagazin „Focus“ zufolge unmittelbar vor der Wahl in Athen in der Eurogruppe klargestellt. Das Angebot von Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker, das Sparprogramm zeitlich zu strecken, gelte für jede Regierung, „die sich zur Substanz des Programms bekennt“, erfuhr das Magazin aus der Umgebung des luxemburgischen Premierministers.
Nur über die Laufzeit könne noch einmal diskutiert werden, nicht über die Inhalte. Auch die Bundesregierung dringt auf einen harten Kurs. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) fürchtet, dass die Krise unbeherrschbar wird, wenn die Griechen eine Sonderbehandlung erfahren. „Dann würden auch Spanien und Italien auf bevorzugte Behandlung pochen“, hieß es „Focus“ zufolge im Kanzleramt. In der Euro-Gruppe wurde damit gerechnet, dass die griechischen Banken nach der Wahl zunächst geschlossen bleiben würden. Für eine Einschränkung des freien Kapitalverkehrs bestehen hohe legale Hürden. EU-Finanzexperten rechneten daher damit, dass die griechische Nationalbank die Banken des Landes schlicht nicht mehr mit frischem Geld ausstatten würde, um weitere Kapitalabflüsse zu verhindern.