Die Universitäten von Bremen, Dresden, Köln, Konstanz, Heidelberg, Aachen und Tübingen sowie die beiden Münchener Universitäten und die FU Berlin sowie die Berliner Humboldt-Universität dürfen sich in den nächsten Jahren „Eliteuniversität“ nennen und auf viele Millionen Euro an zusätzlichen Fördergeldern freuen. Das teilte Bundesbildungsminiterin Annette Schavan am Freitagnachmittag nach einer Sitzung von Bildungsministern aus Bund und Ländern sowie Vertretern der Wissenschaft in Bonn mit. In den letzten Jahren waren auch die Universitäten von Karlsruhe, Freiburg und Göttingen für ihr Zukunftskonzept mit zusätzlichen Millionen gefördert und damit als „Eliteuniversitäten“ bezeichnet worden, verlieren diesen Status jedoch nun.
Doch neben den Elite-Unis bekommen auch viele andere Universitäten Geld aus dem milliardenschweren Fördertopf, unter anderem für die Ausbildung von Doktoranden oder für sogenannte „Exzellenzcluster“, bei denen ausgewiesene Wissenschaftler zu einem Thema von gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Relevanz zusammen forschen. Insgesamt steht im Rahmen der Exzellenzinitative in der aktuellen Runde ein Fördervolumen von rund 2,7 Milliarden Euro mit einer Laufzeit bis 2017 zur Verfügung. Eine einzelne Elite-Universität kann mit Mitteln in Höhe von rund 100 Millionen Euro rechnen. Im Rahmen der ersten beiden Auswahlrunden in den Jahren 2006 bis 2011 hatte es insgesamt nur 1,9 Milliarden Euro zu verteilen gegeben. Insgesamt waren in der aktuellen Runde 143 Anträge eingereicht worden. Etwa 680 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten die Anträge und Präsentationen der Hochschulen in Panel-Sitzungen oder in Vor-Ort-Begehungen begutachtet. Rund 80 Prozent aller Gutachterinnen und Gutachter kommen aus dem Ausland, um einen internationalen und unabhängigen Blick auf die deutsche Hochschullandschaft zu sichern, hieß es. Die „Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen“ wurde 2005 erstmals ausgelobt, ursprünglich mit dem Ziel, die Universitätslandschaft in Deutschland mit einem kräftigen Schub aus dem Geldsegen der Versteigerung der UMTS-Lizenzen nachhaltig zu verändern. Kritik gab es zuletzt vom Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler. „Die Bewerbung hat an den Hochschulen, die sich beteiligen, vieles lahmgelegt. Eine weitere Exzellenzinitiative dieser Art kann man sich nicht leisten“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstagausgabe).