Der Aufwand, den deutsche Hochschulen für die Bewerbung zur Exzellenzinitiative betreiben mussten, ist nach Ansicht des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz Horst Hippler zu groß gewesen. „Die Bewerbung hat an den Hochschulen, die sich beteiligen, vieles lahmgelegt. Eine weitere Exzellenzinitiative dieser Art kann man sich nicht leisten“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstagausgabe).
Das gelte auch für die knapp 500 hauptsächlich internationalen Gutachter, die die Anträge der Universitäten überprüften. Zusätzlich wurden die 16 Hochschulen, die sich um den Titel „Exzellenzuniversität“ beworben haben, noch von Gutachtergruppen vor Ort besucht. Zur Kritik, die Exzellenzinitiative verschleiere nur die chronisch unterfinanzierte Hochschullandschaft, sagte Hippler: „Die Grundfinanzierung der Hochschulen ist Ländersache. Und das meiste Geld für die Exzellenzinitiative kommt vom Bund. Insofern schlägt man den Falschen. Die Länder müssten sich stärker engagieren, um die Grundfinanzierung der Hochschulen hinzubekommen.“ Hippler mahnte an, Pläne für die Zeit nach der Förderung durch die Exzellenzinitiative zu entwickeln, die 2017 ausläuft. „Man muss sich jetzt Gedanken machen, wie man das, was jetzt angeschoben wird, so unterstützt, dass es nicht hinterher abbricht, wenn diese Förderung nicht mehr da ist. Man hat jetzt sehr viel Geld investiert und man darf natürlich das, was man geschaffen hat, nicht abrupt zu Ende führen.“ Heute Nachmittag wird bekannt gegeben, welche Hochschulen künftig durch die Exzellenzinitiative gefördert werden. Die Förderung beginnt im November 2012 und läuft über fünf Jahre; insgesamt stehen dafür 2,7 Milliarden Euro von Bund und Ländern bereit.