Studie: Positive Effekte von Energieeinsparungen unterschätzt

Die positiven Effekte von Energieeinsparungen werden unterschätzt – auch von der EU-Kommission. Das ist das Ergebnis einer Studie des Beratungsunternehmens Ecofys, die dem „Handelsblatt“ (Freitagsuasgabe) vorliegt. „Alles in allem halten wir es für eine realistische Möglichkeit, für jeden Euro direkter Energieeinsparung einen weiteren Euro durch niedrigere Energiepreise einzusparen“, heißt es in der Studie.

Die direkten Effekte beschreiben die Einsparungen durch reduzierten Energieverbrauch. Die indirekten Effekte ergeben sich daraus, dass aufgrund sinkenden Verbrauchs die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen sinkt und die Preise entsprechend nachgeben. Niedrigere Preis für Öl und Gas wiederum lassen außerdem die Strompreise sinken, weil in der EU noch immer etwa 50 Prozent des Stroms aus fossilen Energieträgern stammen. Dass eine spürbar sinkende Nachfrage der EU-Staaten Auswirkungen auf die Preisentwicklung an den Weltmärkten hätte, erklärt sich aus der Marktmacht der EU: Sie steht 15 Prozent der weltweiten Nachfrage nach den fossilen Energieträgern Öl, Gas und Kohle. Verschiedene Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die EU-Staaten mehr als 100 Milliarden Euro jährlich einsparen können, wenn sie es schaffen, die Energeieeffizienz bis 2020 um 20 Prozent zu steigern. Nach den Berechnungen von Ecofys müsste man 100 Milliarden Euro dazu addieren, wenn man die indirekten Kosten einbezieht. Damit würde sich die Kostenersparnis für die EU-Staaten ab 2020 erhöhen auf über 200 Milliarden Euro jährlich erhöhen.