Der linke SPD-Flügel geht auf Distanz zu Bundespräsident Joachim Gauck. In der „Bild“-Zeitung (Donnerstagausgabe) traten der Bundestagsabgeordnete Klaus Barthel und der Juso-Vorsitzende Sascha Vogt Gaucks Äußerungen zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr entgegen. Der SPD-Abgeordnete Klaus Barthel sagte der Zeitung: „Der Bundespräsident hat Recht, wenn er eine Debatte anmahnt. Dazu gehört aber auch eine ehrliche Bilanz etwa des Afghanistan-Einsatzes. Dort stehen am Ende viele Tote, aber nicht die Freiheit, die wir uns vor stellen.“
Der Vorsitzende der Jungsozialisten (Jusos), Sascha Vogt, erklärte: „Ich bin froh, dass der Präsident nach dem Grundgesetz nicht über Militäreinsätze entscheidet.“ Gegenüber Bild.de fügte Vogt hinzu: „Wenn für Auslandseinsätze der Bundeswehr keine breite Zustimmung in der Bevölkerung besteht, hat das nichts mit einer glückssüchtigen Gesellschaft zu tun. Sondern mit der Überzeugung, dass Demokratie nicht mit militärischen Mitteln herbeigeführt werden kann.“ Gauck hatte bei einem Besuch der Führungsakademie eine breite Gesellschaftliche Debatte über die Truppeneinsätze gefordert. Militärische Gewalt könne sinnvoll sein, „um ihrerseits Gewalt zu überwinden oder zu unterbinden“, so Gauck. Den Deutschen müsse klar sein, dass Frieden und Freiheit „nicht von allein entstehen“.