Die von EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard geplanten Eingriffe in den Emissionshandel lösen in der Wirtschaft Besorgnis aus. Mit einer „künstlichen und politisch motivierten Verknappung von Emissionshandelszertifikaten wird das künftige EU-Emissionshandelssystem für die handelspflichtigen Unternehmen und Investoren unkalkulierbar“, heißt es in einem Schreiben des Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) an die Kommissarin. Daher lehne man die Pläne ab.
Der Brief, der dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) vorliegt, trägt die Unterschriften von DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann und von Martin Wansleben, dem Hauptgeschäftsführer des Spitzenverbandes. Hedegaard kämpft seit Monaten dafür, die Zertifikatemenge zu reduzieren, um die Preise in die Höhe zu treiben und so den Anreiz für Unternehmen zu verstärken, die Effizienz zu erhöhen. In Kürze will Hedegaard einen Vorschlag präsentieren, in dem sie ihre Pläne konkretisiert. Derzeit ist ein Zertifikat für 6,50 Euro zu haben. In der Spitze hatte der Preis vor einigen Jahren 30 Euro betragen. Der aktuelle Preis sei mit der gesamtwirtschaftlichen Situation Europas begründet, heißt es im Brief des DIHK. Künstliche Markteingriffe gefährdeten die Wettbewerbsfähigkeit Europas gegenüber der internationalen Konkurrenten, schreiben Driftmann und Wansleben.