Aktuelle Studie untersucht Chancen und Risiken der umstrittenen Fördermethode für Erdgas | Fachzeitschrift Wasser und Abfall beleuchtet die wesentlichen Problemstellungen und Ergebnisse
Berlin | Heidelberg | Wiesbaden, 12.06.2012. Verunreinigungen im Trinkwasser und in oberirdischen Gewässern, Methan in Hausbrunnen, Erdbeben und andere Umweltbeeinträchtigungen werden in den Medien regelmäßig einer neuen Methode zur Erdgasgewinnung zugeschrieben: Fracking. Anwohner, Wasserversorger und Politiker sind verunsichert, ob dadurch natürliche Ressourcen (in erster Linie das Trinkwasser) in Gefahr sind. Zur Aufklärung soll eine neue Studie beitragen, deren Ergebnisse die Fachzeitschrift Wasser und Abfall von Springer Vieweg in ihrer aktuellen sowie in der kommenden Ausgabe in ihren unterschiedlichen Aspekten untersucht.
Nach einjähriger Arbeit hat ein unabhängiges Wissenschaftler-Team jetzt eine aktuelle Studie vorgestellt. Dafür hatten sich rund 50 gesellschaftliche Gruppen – Kommunen, Wasserversorger, Bürgerinitiativen, Kirchen und Verbände – seit April 2011 an einem vom Unternehmen ExxonMobil ins Leben gerufenen Arbeitskreis beteiligt. Ziel des öffentlichen Informations- und Dialogprozesses war eine Analyse zur Sicherheit und Umweltverträglichkeit der Fracking-Technologie, bei der ein Gemisch aus Wasser, Chemikalien und Sand unter hohem Druck in das Gas führende Gestein gepresst wird. Die gezielt erzeugten Risse lassen dann das fest eingeschlossene Gas entweichen. Die Experten kommen nach Auswertung ihrer Ergebnisse zu dem Schluss, dass sich mit dieser Fördermethode neuartige Risiken verbinden. Für ein grundsätzliches Verbot sehen sie zwar keine Grundlage, stellen aber klar, dass Trinkwasser- und Gewässerschutz prinzipiell einen höheren Stellenwert haben müssten als Möglichkeiten der Energiegewinnung.
Die Wasser und Abfall-Redaktion beleuchtet das Thema nun umfassend mit zwei Schwerpunktausgaben, um die kontroverse Diskussion, die bisher oftmals von Halbwissen geprägt ist, auf ein sachliches Niveau zu heben. Im Juni-Heft geht es dabei unter anderem um den Informations- und Dialogprozess zur Sicherheit und Umweltverträglichkeit der Fracking-Technologie, die Risiken im geologischen System und die Abschätzung der Auswirkungen auf Grundwasservorkommen sowie die toxikologische Bewertung von Fracking-Fluiden.
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