Zum 25. Jahrestag von Ronald Reagans historischer Rede an der Berliner Mauer am 12. Juni 1987 hat Altkanzler Helmut Kohl die Verdienste des 2004 verstorbenen US-Präsidenten um die deutsche Wiedervereinigung gewürdigt. In einem Gastbeitrag für die „Bild-Zeitung“ (Montagausgabe) schreibt Kohl: „Am 9. November 1989 fiel die Mauer in Berlin, und nicht einmal ein Jahr später hatten wir Deutschen die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes in Frieden und Freiheit, ohne Blutvergießen und mit Zustimmung unserer Partner und Nachbarn erreicht. Ohne unsere amerikanischen Freunde und ihre über Jahre bewiesene Standfestigkeit hätten wir dies nicht geschafft. Und dazu gehört eben auch der Appell Ronald Reagans in Berlin vor 25 Jahren.“
In seiner Rede hatte Reagan den sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow damals aufgefordert, die Mauer niederzureißen und das Brandenburger Tor zu öffnen. Zwar seien Reagans Worte damals von vielen belächelt worden, so Kohl in seinem Beitrag für die „Bild-Zeitung“, überhaupt sei Reagan „in Deutschland immer unterschätzt“ worden. Allerdings, so Kohl, verfügte Reagan „über ein einleuchtendes politisches Koordinatensystem. Erhaben über jeden Verdacht, vor den Kommunisten in die Knie zu gehen, vermittelte dieser amerikanische Präsident den Eindruck politischer Stärke und leistete vor allem auch Entscheidendes im Rahmen einer entschlossenen Abrüstungspolitik, die Mauerfall und Wiedervereinigung erst möglich machen sollte.“ Durch seine Rede am Brandenburger Tor habe Reagan „die deutsch-amerikanische Freundschaft erneut eindrucksvoll bestätigt und die Position Berlins gestärkt“, so Kohl in „Bild“. Und weiter: „Der amerikanische Präsident Reagan hatte in seiner bewegenden Rede in der geteilten Stadt Berlin vor aller Welt die amerikanischen Verpflichtungen für Berlin und damit auch für Deutschland als Ganzes erneuert. Ich dankte Ronald Reagan damals im Namen aller Deutschen dafür. Und dankbar bin ich auch noch heute.“