EU-Kreise: Spanien wird Euro-Länder um Finanzhilfen bitten

Die spanische Regierung wird aller Voraussicht nach Hilfen für ihre Banken beantragen. Das verlautete aus EU-Kreisen nach einer Telefonkonferenz der Euro-Finanzminister. Die Länder der Eurozone würden diesen Antrag akzeptieren, hieß es weiter.

Genaue Details wurden aber noch nicht bekannt. Dazu will der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos noch am Samstagabend vor die Presse treten. Bereits zuvor war bekannt geworden, dass die Eurozone prüfe, Spaniens angeschlagenen Banken Hilfen in Höhe bis zu 100 Milliarden Euro zu gewähren. Damit wäre die Viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone nach Griechenland, Irland und Portugal das nächste Land, das Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds erhält. Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) benötigen die Spanischen Banken mindestens 40 Milliarden Euro, um in der aktuellen wirtschaftlichen Lage überleben zu können. Zuvor rieten Wirtschaftsexperten und Politiker dem Land unter den Rettungsschirm EFSF zu schlüpfen. „Wenn sich Spanien überfordert sieht, sollte es die dafür geschaffenen Instrumente nutzen“, sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann. Auf das Einspringen der Notenbank zu hoffen, damit keine Auflagen erfüllt werden müssten, sei der falsche Weg. Auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler sprach sich für einen solchen schritt aus. „Wenn Spanien bei der Bankenstabilisierung Hilfe benötigt, sollte es diese zügig bei der EFSF beantragen – das Instrumentarium dazu ist da“, so Rösler.