Georg Milbradt, ehemaliger Ministerpräsident von Sachsen, hat sich für eine Verkleinerung des Euro-Raumes ausgesprochen. Neben diesem Schritt sei die einzige andere Möglichkeit zur Lösung der Euro-Schuldenkrise die Schaffung eines europäischen Bundesstaates, sagte der Ökonom im Deutschlandfunk. Eine Währungsunion könne man auf Dauer nur zwischen relativ homogenen Wirtschaftsgebieten aufrechterhalten, so Milbradt.
„Es war von Anfang an klar, dass der Euro-Raum diese Bedingung nicht erfüllt. Ganz im Gegenteil: Die Unterschiede sind größer geworden“, bilanzierte Sachsens Ex-Ministerpräsident. Entweder man reduziere die Euro-Zone auf ein Gebiet von vergleichbaren Volkswirtschaften, oder man müsse notwendige Homogenisierungen mit einer zentralen Macht durchsetzen, sagte Milbradt weiter. „Das heißt also, wir würden eine Machtkonzentration in Brüssel haben, die nur gerechtfertigt ist, wenn wir auch einen europäischen Bundesstaat mit einer europäischen Regierung und einem europäischen Parlament hätten“, sagte der Finanzexperte im Hinblick auf die Abwendung der Schuldenkrise.