Der Skandal um manipulierte Fußballspiele bewegt seit Wochen ganz Italien. Trotz der vielen negativen Schlagzeilen steht der fränkischen Sportkonzern Puma zu seinem Engagement als Ausrüster des italienischen Fußballverbands. Das Unternehmen sei „weit davon entfernt“, aus dem Vertrag mit dem FIGC auszusteigen, sagte CEO Franz Koch dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe).
„Die Vorwürfe betreffen lediglich einzelne Spieler in der Liga und nicht die Nationalmannschaft“, begründete der Manager seine Haltung. Puma vermarktet unter anderem die Trikots des italienischen Nationalteams während der Europameisterschaft, die morgen beginnt. Der Wettskandal habe auf dieses Geschäft bislang keine Auswirkungen, betonte Koch und ergänzte: „Je weiter die Italiener kommen, desto mehr Fanartikel verkaufen wir.“ Die Vergangenheit habe gezeigt, dass das Ansehen von Nationalteams unter solchen Vorfällen in den Ligen nicht leide. Auch das Image von Puma sei nicht in Gefahr, wenngleich die „Entwicklung in der Seria A natürlich bedauerlich“ sei. In Italien sollen in den vergangenen Jahren zahlreiche Spiele manipuliert worden sein. Einzelne Spieler wurden deshalb sogar verhaftet, Staatsanwälte ermitteln derzeit auf breiter Front. Der drittgrößte Sportkonzern der Welt ist bei der EM lediglich mit zwei Teams vertreten. Neben Italien ist das Tschechien. Allein schon deshalb spielt der viermalige Weltmeister Italien für die Marke mit dem Raubtier-Logo eine herausragende Rolle.