Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins trotz wachsenden Drucks aus der Politik unverändert gelassen. Die Währungshüter beließen am Mittwoch den wichtigsten Zins zur Versorgung der Geschäftsbanken im Euroraum mit Zentralbankgeld trotz der Lage in Griechenland und Spanien bei 1,0 Prozent. Wie Notenbankchef Mario Draghi erklärte, sei es nicht das Ziel der EZB, die Regierungen unter den europäischen Rettungsschirm EFSF zu drängen.
Vielmehr seien die Regierungen gefordert, die Schuldenkrise zu lösen. „Die Geldpolitik hat kein Recht, für Versäumnisse anderer in die Bresche zu springen. Es gibt keinen Kuhhandel zwischen der EZB und den Regierungen in der Euro-Zone“, sagte Draghi in Frankfurt. Laut Einschätzung von Analysten gab der Notenbank-Chef auch keinen Hinweis auf eine mögliche Zinssenkung im Juli.