Der neue Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) geht bei der Energiewende auf die Wirtschaft zu und stellt die Zielvorgaben des Umweltressorts unter anderem zum Ausbau der erneuerbaren Energien auf den Prüfstand. „Die Wirtschaft wird nur in den Umbau investieren, wenn sie unsere Ziele und Prognosen für realistisch hält“, sagte Altmaier dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. „Ich habe angeordnet, bis zur Sommerpause die Prognosen, mit denen wir bisher arbeiten, zu überprüfen, insbesondere im Hinblick darauf, was wir bisher erreicht haben und was nicht. Das gilt für unsere Erwartungen an den künftigen Stromverbrauch genauso wie für die Einsparszenarien etwa durch mehr Energieeffizienz“, so Altmaier.
„Auch die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien werden wir uns noch einmal genau ansehen.“ Als Beispiel führte Altmaier die Prognosen seines Hauses zur Entwicklung des Stromverbrauchs an. „In keiner unserer Broschüren fehlt der Hinweis, dass 35 Prozent unseres Stroms bis zum Jahr 2020 aus erneuerbaren Energien stammen sollen. Ob wir dieses Ziel erreichen, und was wir dafür tun müssen, hängt jedoch erkennbar von der Frage ab, wie hoch der Stromverbrauch im Jahr 2020 überhaupt sein wird“, sagte Altmaier. „Nur wer das realistisch einschätzen kann, weiß auch, welche Maßnahmen er ergreifen muss, um das Ziel zu erreichen.“