Der frühere ägyptische Präsident Husni Mubarak ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Strafgericht in Kairo verkündete am Samstag das Strafmaß gegen den 84-Jährigen. Mubarak wurde Anordnung von Gewalt, Amtsmissbrauch und Korruption vorgeworfen.
Gegen das Urteil kann jedoch noch Berufung eingelegt werden. Der Staatsanwalt hatte für den früheren Staatschef die Todesstrafe gefordert, da er die tödlichen Schüsse auf Demonstranten bei den Protesten auf dem Tahrir-Platz Anfang 2011 zu verantworten habe. Der Ausgang des Prozesses wurde in Ägypten mit großer Spannung erwartet, das ägyptische Staatsfernsehen übertrug die Urteilsverkündung live. Hundertschaften der Polizei sicherten zudem das Gericht in Kairo um gewaltsame Ausschreitungen zwischen Anhängern und Gegnern Mubaraks zu verhindern. Mubarak war am 11. Februar 2011 aufgrund der Volksproteste im Zuge des arabischen Frühlings von allen Ämtern zurückgetreten. Bei der Niederschlagung der Proteste kamen rund 850 Menschen ums Leben, mehr als 6.000 wurden verletzt.