Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn bleibt skeptisch, ob der neue Eröffnungstermin des Flughafens Berlin-Brandenburg eingehalten werden kann. „Wir müssen glauben, was uns die Verantwortlichen sagen“, sagte er im Interview mit der Zeitschrift „Super Illu“. Auf die Frage, ob er sicher sei, dass dort am 17. März 2013 der Flugbetrieb aufgenommen werde, entgegnete er: „Das kann ich Ihnen nicht beantworten.“
Von der Verschiebung der ursprünglich für Sonntag, 3. Juni, geplanten Eröffnung sei er komplett überrascht worden, so Mehdorn. „Wie die meisten habe ich es aus den Medien erfahren.“ Von Verzögerungen auf der Baustelle habe er zwar gewusst. „Aber wir alle haben fest geglaubt, dass sich das noch richten ließe.“ Verständnis für die Probleme habe er „in dieser Größenordnung“ nicht, sagte Mehdorn – und bemängelte, dass der Aufsichtsrat der Berliner Flughafengesellschaft mit Politikern besetzt ist. Politiker seien in den seltensten Fällen Fachleute und hätten andere Probleme, als eine Baustelle zu überwachen, so Mehdorn. „In so ein Gremium gehören Experten, die etwas davon verstehen.“ Mehdorn kritisierte zudem die strengen Bauvorschriften. Man müsse sich fragen, „ob bei uns in Deutschland viele Dinge überreguliert sind“, sagte der Air-Berlin-Chef. Er verstehe, dass die Behörden ihre Aufgaben gewissenhaft erfüllten. Aber die Mängel am automatischen Brandschutz-System hätte man flexibel überbrücken können: zum Beispiel mit Hilfe einer Kompanie Feuerwehrleute. Wie teuer die Verschiebung der Flughafeneröffnung für Air Berlin sei, sei noch nicht abschließend berechnet, sagte Mehdorn. Er erwarte jedoch eine Entschädigung für die Mehrkosten. „Wir haben ein Recht auf Schadensersatz. Das wissen auch die Verursacher. Ich hoffe, dass wir nicht den Klageweg beschreiten müssen.“