Die Europäische Union könnte mit Hilfe der Europäischen Investitionsbank (EIB) ein Wachstumspaket von 180 Milliarden Euro schnüren, falls die EU-Staaten die Bank mit zehn Milliarden mehr Eigenkapital ausstatten. Diese Summe nannte EIB-Präsident Werner Hoyer im Gespräch mit der „Rheinischen Post“. Nach gängiger Berechnung könne die EIB mit zehn Milliarden mehr Eigenkapital über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren 60 Milliarden an privatem Kapital mobilisieren.
„Dies könnte zu einem Gesamtinvestitionsvolumen von 180 Milliarden Euro führen, da die EIB grundsätzlich nicht als exklusiver Kreditgeber fungiert“, erläuterte Hoyer. Die EIB kümmere sich in besonderer Weise auch um kleine und mittlere Unternehmen. „Wir haben im vergangenen Jahr mit 13 Milliarden örtliche Bankdarlehen für 120 000 kleine und mittelständische Unternehmen bewirken können“, unterstrich Hoyer. Der EIB-Präsident sieht Europa vor einem „gigantischen Investitionsbedarf“ insbesondere bei den Energie- und Breitbandnetzen sowie bei der Verkehrsinfrastruktur. „Wir müssen das Thema Innovation noch weiter in den Vordergrund bringen, sonst fällt Europa technologisch im globalen Wettbewerb zurück“, warnte Hoyer.