Bundeskanzlerin Angela Merkel hat betont, dass Deutschland im Syrien-Konflikt auf eine rein politische Lösung setzt. Ausgangspunkt dafür müsse der Annan-Plan sein, sagte die Kanzlerin am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Merkel schloss jedoch „ergänzende politische Aktivitäten“ in der UNO nicht aus um einen Bürgerkrieg in Syrien zu verhindern.
Der russische Präsident stritt ab, in Syrien einseitig nur das Regime von Präsident Baschar al-Assad zu unterstützen. Russland gilt als enger Verbündeter Syriens und blockierte bislang im UN-Sicherheitsrat alle Bemühungen, entschieden gegen die syrische Führung vorzugehen. Der russische Staatschef wurde von Merkel am Mittag mit militärischen Ehren im Bundeskanzleramt empfangen. Bei einem anschließenden Gespräch ging es um bilaterale Beziehungen und Fragen der Wirtschafts- und Energiepolitik. So sollen laut Merkel im Oktober in Kasan die deutsch-russischen Regierungskonsulationen fortgesetzt werden. Putins Antrittsbesuch wurde von Protesten vor dem Bundeskanzleramt begleitet. Bis zu 150 Personen demonstrierten gegen Menschenrechtsverletzungen in Russland und die Waffenlieferungen Moskaus an das syrische Regime. Putin will am Freitag noch Bundespräsident Joachim Gauck treffen. Am Freitagabend reist der russische Präsident weiter nach Frankreich, wo er mit Präsident François Hollande zusammenkommt.