Glaxo Smith Kline steigt bei Preispoker mit den Kassen aus

Die Preisverhandlungen für neue Medikamente verlaufen schwieriger als erwartet: Mit Glaxo Smith Kline (GSK) steigt jetzt nach Boehringer Ingelheim das zweite Unternehmen aus dem Preispoker mit dem GKV-Spitzenverband aus. „Wir haben nach langem Zögern die Opt-Out-Option gezogen, weil wir nicht mehr mit einem fairen Preis für unser Epilepsiemedikament Trobalt rechnen konnten“, sagte Michael Lange, Marktzugangsexperte von GSK, dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe). Das Unternehmen wirft den zuständigen Gremien vor, bei der Nutzenbewertung ohne nachvollziehbare Gründe die von GSK gewählte Vergleichstherapie verworfen und Trobalt anders als andere EU-Länder keinen Zusatznutzen zugebilligt zu haben.

Die Entscheidung bedeutet, dass Trobalt ab Juli in Deutschland nicht mehr verfügbar ist. Betroffen sind 1.000 Patienten. Um sie zu schützen, hatte GSK sogar angeboten, einen Rabatt direkt an die Kassen zu zahlen, wenn im Gegenzug der offizielle auch für Auslandsmärkte relevante Preis bleibt. Dies lehnte der Kassenverband aus formalen Gründen ab. Er setzte sich stattdessen für eine schnelle neue Bewertung ein. Die soll es nun geben.