Star-Dirigent Daniel Barenboim übt mehr Klavier als früher

Star-Dirigent und Pianist Daniel Barenboim übt mehr Klavier als früher. „Als ich jünger war, konnte ich ständig hin und her wechseln zwischen Dirigieren und Spielen“, sagte Barenboim im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden „Welt am Sonntag“ (E-Tag: 27. Mai 2012). „Heute weiß ich, dass ich älter bin, dass meine Muskeln das nicht mehr so leicht mitmachen.“

Deshalb stehe er morgens manchmal sogar früher auf, um mehr zu üben. „Aber ich genieße es auch mehr als früher. Wenn man jung ist, ist man ungeduldiger“, so der 69 Jahre alte Chef der Berliner Staatsoper, der neben seinen Engagements als Dirigent auch Konzerte als Pianist und Liedbegleiter gibt. Bei der Aufnahme neuer Musiker in von ihm geleitete Orchester habe er auch Verständnis für Fehler, so Barenboim weiter. „Ich weiß, dass ich selbst in meinem Leben schon tausend falsche Töne auf Klavierabenden und Konzerten gespielt habe.“ Wenn aber ein Bewerber beim Spielen zu wenig Beteiligung zeige, werde er sauer. „Wenn jemand gut spielt, aber nicht kommuniziert, weiß ich, dass er uns stören wird, auch wenn er gut spielt.“