Auch nach dem Rückzug von Oskar Lafontaine lehnt die SPD eine Annäherung an die Linkspartei und die Option einer rot-rot-grünen Koalition nach der Bundestagswahl 2013 ab. „Durch das Führungschaos bei den Linken ändert sich für die SPD gar nichts“, sagte der Wirtschaftsexperte und Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises, Garrelt Duin, dem „Handelsblatt“ (Donnerstagsausgabe). Die Linkspartei sei nicht regierungsfähig.
„Die Person Oskar Lafontaine ist dafür gar nicht ausschlaggebend“, meinte Duin. Ähnlich äußerte sich auch der Parteilinke Ralf Stegner. „Rot-Rot-Grün ist mit oder ohne Lafontaine für uns keine drängende Frage“, erklärte das SPD-Vorstandsmitglied im Gespräch mit dem „Handelsblatt“. Der innerparteiliche Zustand der Linkspartei sei desolat. Lafontaine hatte am Dienstag mitgeteilt, dass er nicht ein weiteres Mal für den Parteivorsitz der Linkspartei kandidieren werde. „Die inhaltlichen Schnittmengen sind minimal und keine Basis für irgendeine Zusammenarbeit“, begründete Duin die Zurückhaltung. „Arithmetisch“ werde ein Bündnis auch gar nicht erforderlich sein, „weil ja gerade bewiesen wird, dass Mehrheiten mit der SPD in der Führungsrolle ohne die Linke möglich sind.“ Wenn die SPD die Gerechtigkeitsfragen glaubwürdig vertrete, gebe es im Westen keinen Bedarf für die Präsenz der Linken, betonte Stegner.