Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) dringt auf gute Entschädigungen für Grundstückseigner bei der Verlegung von Stromtrassen, um die Energiewende der Bundesregierung zu beschleunigen. „Wer meint, er könne die Trassen einfach so durch den Grund und Boden von Bauern legen, wird auf Widerstände stoßen. Es sei denn, er zahlt dafür die Entschädigung, die ihnen zusteht“, sagte Ramsauer der Tageszeitung „Die Welt“ (Dienstagausgabe).
Der Ressortchef mahnte dazu, die Menschen für die Energieziele der Regierung mitzunehmen. „Wir müssen Betroffene zu Beteiligten machen – die Menschen bei den Projekten also mitnehmen. Die Flächen in Deutschland sind ebenso endlich wie die Akzeptanz der Bevölkerung für den Bau neuer Stromtrassen und Gebäude“, sagte Ramsauer. Nötig seien neben neuen regenerativen Energiequellen auch neue Trassen, um die Energieversorgung künftig von der Atomkraft unabhängig zu machen. Deshalb wird laut Ramsauer derzeit geprüft, ob die Stromleitungen entlang von Bundesfernstraßen und Bahntrassen verlaufen können. „Die Deutsche Bahn verfügt über das einzige flächendeckende Stromnetz in unserem Land. Es wird bereits heute in Einzelfällen auch für die Energieversorgung genutzt“, sagte Ramsauer der Zeitung.