Bericht: Fluggesellschaft Emirates erhält keine weiteren Landerechte in Deutschland

Die arabische Fluggesellschaft Emirates kann nicht darauf hoffen, weitere Landerechte in Deutschland zu erhalten. Das geht aus vertraulichen Korrespondenzen des Bundesverkehrsministeriums und dem Emirats-Cheflobbyisten Andrew Parker hervor, die dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) vorliegen. „Derzeit gibt es zwischen den beiden Staaten keine Verhandlungen“, bestätigte ein Ministeriumssprecher.

Vergangene Woche hatte Parker behauptet, Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) wolle das Anliegen der Emirates prüfen. Dies sieht vor, dass die arabische Fluggesellschaft künftig neben den Flughäfen Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg auch Berlin und Stuttgart anfliegt – zusätzlich zu den bestehenden Flügen nach Deutschland. „Es war immer unser Verständnis, dass die Flugfrequenzen für Berlin und Stuttgart zusätzlich zu den 63 bestehenden gelten sollten“, schreibt Parker. Dies aber lehnt das Ministerium ab. Es hatte angeboten, dass die Fluggesellschaften aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammen weiterhin maximal 84 mal pro Woche in Deutschland landen dürfen, dann aber an beliebig vielen Flughäfen und nicht mehr begrenzt auf vier Standorte. Dies sei „sehr fair und verantwortungsvoll“, wie es in einer Antwort des zuständigen Abteilungsleiters heißt. Diesen Kompromiss allerdings lehnen die Emirates ab. Der Druck, weitere Verbindungen zu bekommen, stört vor allem die Lufthansa. Sie fürchtet, dass Dubai zum neuen Drehkreuz für Asien-, Australien- und Afrika-Flüge wird und so Frankfurt schwächt. „Der deutsche Markt ist für Fluggesellschaften aus den Vereinigten Arabischen Emiraten fast vollständig geöffnet“, sagte der Sprecher des Ministeriums. „Den weiteren Liberalisierungswünschen aus der Golfregion können wir deshalb nicht den roten Teppich auslegen.“