Wie viel Mode verträgt Schutzkleidung?

Schutz mit Schick geht, aber nur unter besonderen Vorzeichen

Wiesbaden, 9. Mai 2012: Für Schutzkleidung gibt es weder Modefrühling noch Herbstkollektionen. Doch der Trend, die Funktion durch Fashion zu ergänzen, ist im aktuellen Angebot an Schutzkleidung deutlich erkennbar. „Insgesamt finden sich im Design der Persönlichen Schutzausrüstung Anleihen aus der Outdoor- und Freizeitbekleidung“, berichtet Silvia Mertens, Leiterin der Produktentwicklung der MEWA Textil-Service AG & Co. „Die klassisch-konservative Richtung, mit ihren eckigen, geraden Schnitten wird nach und nach von organischen, geschwungenen Ausführungen abgelöst.“ Die Expertin begrüßt diese Entwicklung: „Lange Zeit war Schutzkleidung ein Stiefkind für Schick und Komfort. Nachdem sie in den vergangenen Jahren deutlich bequemer geworden ist, wird sie nun auch ansehnlicher.“

Allerdings sind die Möglichkeiten, Schutzkleidung mit modischen Elementen zu versehen, begrenzt. Ihre schützenden Eigenschaften dürfen schließlich nicht eingeschränkt werden. So kann z. B. Hitze- und Flammschutzkleidung nur in einer begrenzten Farbauswahl hergestellt werden: Aufgrund ihrer chemischen Struktur besitzen die meisten Fasern mit flammhemmenden Eigenschaften eine intensive Eigenfarbe. Sie lässt nur die Umsetzung weniger Farben zu. Auch modische Falten, Belüftungsöffnungen oder Tascheneinsätze sind in der Regel nicht realisierbar. Bei Warnschutzkleidung darf die Fläche des fluoreszierenden orangeroten oder gelben Gewebes nur in einem ganz bestimmten Maß mit andersfarbigen Geweben durchsetzt sein. Sonst entspricht die Kleidung nicht der Warnschutzkleidungsnorm EN 471, weil ihre Sichtbarkeit und damit auch die des Trägers beeinträchtigt werden.

„Außerdem stellen wir immer wieder fest: Wer eine Tätigkeit ausführt, bei der er PSA tragen muss, möchte dies optisch herausstellen“, berichtet Silvia Mertens. „Man soll möglichst auf den ersten Blick erkennen, dass er Schutzkleidung trägt.“ Diese Haltung beobachtet sie sogar in Unternehmen, in denen die gesamte Belegschaft einheitlich eingekleidet ist: „Hier wird u. a. darauf Wert gelegt, dass Mitarbeiter, die Schweißerschutz tragen, dies durch einen roten Streifen auf der Kleidung symbolisieren.“ Bei allen Bestrebungen, den Schutz schick zu machen, ist also Vorsicht geboten: Denn sinnvoll ist PSA nur, wenn sie größtmöglichen Schutz bietet. Entsprechend nehmen die Vorgaben von Zertifizierungsstellen, die Schutzkleidung prüfen, zu. Das bestätigt Silvia Mertens: „Mit der wachsenden Komplexität unserer Arbeitswelt steigen die Anforderungen an Schutzkleidung für eine Zertifizierung. Das bedeutet, um ein europaweit oder weltweit gültiges Zertifikat als Warnschutz-, Hitze- und Flammschutz- oder auch Chemikalienschutzkleidung zu erhalten, müssen Hosen, Jacken und Overalls in Zukunft nicht weniger, sondern immer mehr leisten können.“ Damit bleibt es ihrer Ansicht nach bei der Konzentration auf die „inneren Werte“ von PSA, auch wenn das nicht ausschließt, Kleidung optisch ansprechend und passend zum CI des Unternehmens zu gestalten. Modische Trends seien ihnen eindeutig nachgeordnet.

Aktuelle Informationen zur Auswahl passender Schutzkleidung im MEWA PSA-Special:
www.mewa.de/psa-experten/passend-schutz-finden/

MEWA Textil-Management
MEWA versorgt Unternehmen europaweit von 42 Standorten aus mit Berufs- und Schutzkleidung, Putztüchern, Ölauffang- und Fußmatten sowie Arbeitsschutzartikeln. 4.300 Mitarbeiter betreuen mehr als 160.000 Kunden aus Industrie, Handel, Handwerk und Gastronomie. 2011 erzielte die MEWA Gruppe einen Umsatz von 489 Millionen Euro. Gegründet 1908 ist MEWA heute führend im Segment Textil-Management und wurde 2011 von einer Jury unter der Leitung des Berliner Wirtschaftsprofessors Bernd Venohr in die Riege der deutschen Weltmarktführer gewählt.

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