Kolitzheim / Moers: Unter dem Motto „Wir leben Elektromobilität!“ hatte die BELECTRIC Drive GmbH gemeinsam mit der Schleupen AG am 30. Juni 2011 Vertreter aus Versorgungswirtschaft, Kommunen und Industrie zu Information und Erfahrungsaustausch in das Photovoltaik Zentrum Kolitzheim eingeladen. Neben Referenten des Verbandes kommunaler Unternehmen e.V. und der smartlab Innovationsgesellschaft mbH trafen sich zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch interessierte Gäste und versierte Fachleute.
Den Auftakt der Veranstaltung machte Bürgermeister Altrichter aus der bayerischen Modellstadt Bad Neustadt/S. Er berichtete über die Erprobung von Elektromobilität in ländlichen Regionen und bekannte sich sehr deutlich zu den Aspekten von Innovation und Umweltschutz. Dazu verwies er auf die starke Allianz von Kommune und industriellen Partnern am Standort Bad Neustadt. Elektromobilität steht, laut Altrichter, im Zusammenhang mit der Stromerzeugung aus Photovoltaik für die Unabhängigkeit von kritischen Energieversorgungsstrukturen sowie für den Schutz von lokalem Klima.
Auch Gunnar Braun, Geschäftsführer der Landesgruppe Bayern im Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) verwies auf die Schlüsselrolle der Kommunen und kommunalen Energieversorger für nachhaltige und innovative Mobilität. Deren Strukturen und ihr lokaler Bezug sind nach Einschätzung des Verbandes eine wesentliche Grundlage für die erfolgreiche Einführung von Elektromobilität in Deutschland.
„Mit Elektromobilität setzt sich die Geschichte der Elektrifizierung fort, die seit über einhundert Jahren von Stadt- und Gemeindewerken vorangetrieben wird“, sagt Gunnar Braun. Es sind kommunale Unternehmen die hier vorne weggehen: Sie schaffen in angemessenem Tempo vermehrt Ladestationen, bauen die ersten Fuhrparks auf und wirken in Modellregionen mit. Vorerst scheint klar, dass für den Plan der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Fahrzeuge auf die Straße zu bringen, meist keine Stromnetze ausgebaut werden müssen. Wie jedoch die Auswirkungen bei größeren Fahrzeugzahlen sind und wie die vieldiskutierte Speicherung von Strom in Fahrzeugen für die allgemeine Versorgung in „Smart Grids“ Nutzen bringen kann, werden die Erfahrungen der kommenden Jahre zeigen.
Damit schaffen wir die Grundlage für die Entwicklung dieses neuen Zweigs der Automobilbranche. Eine Aufgabe wie gemacht für Stadtwerke, die schon immer die Basis für eine zukunftsfähige Wirtschaftsentwicklung geschaffen haben.“
Sebastian Bachmann, Geschäftsführer der BELECTRIC Drive GmbH, erläuterte die Konzepte und Aktivitäten seines Unternehmens. Die Firma ist eine Tochter des Weltmarktführers in der Projektierung und Realisierung von PV-Anlagen mit weltweit 1.600 Mitarbeitern und Sitz in Kolitzheim. Mit der Kombination Solarstrom und dem Betrieb einer Flotte von über 60 E-Fahrzeugen zeigt BELECTRIC, dass Elektromobilität schon heute funktioniert. Dafür bilden die patentierten Ladestationen von BELECTRIC und innovative Lösungen für das lokale Lastmanagement unter Verwendung von Solar-Carports und Batteriespeichern die Grundlage. BELECTRIC Drive bietet schon heute einsetzbare Komplettlösungen für die Elektromobilität an. Deren besonderes Merkmal beschrieb Sebastian Bachmann wie folgt: „Mit der intelligenten Ladeinfrastruktur von BELECTRIC wird der Sonnenstromanteil in den E-Fahrzeugen maximiert und es werden lokale Stromnetze entlastet.“
Heute bereits verfügbare Lösungen für Elektromobilität standen auch im Mittelpunkt des Beitrages von Bernd Mildebrath, Teamleiter im Produktmarketing der Schleupen AG. Mit Komplettangeboten bestehend aus Fahrzeugen, Ladestationen und Softwarelösungen hat Schleupen seinen Kunden schon in 2010 taugliche Lösungen für die Erprobung von Elektromobilität im Betriebsalltag vorgestellt. Heute stehen für den Softwarehersteller die Funktionen für Kundenservice und die Abrechnung der Stromlieferungen in der Elektromobilität im Mittelpunkt des Lösungsangebots.
Grundlage dafür ist ein flexibles, weil rollenspezifisches Marktmodell. Das berücksichtigt die heute noch bestehenden Rechtsgrenzen und unterstützt die vertragsbasierte Abrechnung der Stromlieferung als bevorzugtes Geschäftsmodell der Versorgungswirtschaft effizient. Zustimmende Rückmeldungen der im Publikum vertretenen Fachleute bestätigten diesen Ansatz.
Frau Meinel, Geschäftsführerin der smartlab Innovationsgesellschaft mbH stellte ihr von den Stadtwerken Aachen, Duisburg und Osnabrück gegründetes Unternehmen vor, das innovative Dienstleistungen, Produkte und Geschäftsmodelle für Elektromobilität und Smart Grid entwickelt und umsetzt. Das Angebot von smartlab richtet sich in erster Linie an lokale Energieversorger und Stadtwerke, die von Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie vorhandenen Infrastrukturen profitieren wollen. Eine Initiative von smartlab ist ladenetz.de, eine Kooperation von Stadtwerken für Elektromobilität. Durch die konstruktive Vernetzung von Stadtwerken aus ganz Deutschland wird ein flächendeckendes Netz von Ladestationen aufgebaut. Auch BELECTRIC sowie Schleupen kooperieren mit ladenetz.de und stellen dort ihre Kompetenzen und Leistungen zur Verfügung. An ladenetz.de haben sich mittlerweile eine ganze Reihe vor allem mittelständischer Energieversorger beteiligt, um ihren Kunden E-Roaming zu ermöglichen: Der elektromobile Endverbraucher erhält mit seiner Ladekarte an allen Stationen im Ladenetz Strom, zentraler Ansprechpartner bleibt sein Heimat-Stadtwerk. Meinel: „Damit wird Mobilität aus der Steckdose so einfach wie das Telefonieren mit dem Handy.“
Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar wird erbeten.