Frankreich: François Hollande als neuer Präsident vereidigt

Der neue französische Präsident François Hollande hat am Dienstagvormittag seinen Amtseid abgelegt. In einer vertraulichen Unterredung wurde Hollande im Élysée-Palast zunächst vom scheidenden Präsidenten Nicolas Sarkozy zur Amtseinführung empfangen. Dort übergab Sarkozy seinem Nachfolger hinter verschlossenen Türen unter anderem den Code für die französischen Atomwaffen sowie Dossiers mit den Staatsgeheimnissen.

In seiner Antrittsrede kündigte Hollande an, seinen europäischen Partnern einen Pakt vorzuschlagen, der den Schuldenabbau mit Wachstumsförderung verbindet. Außerdem wolle er das „unter seiner Schuldenlast ächzende Frankreich wirtschaftlich wieder aufrichten“, so der neue Präsident. „Es wird Zeit, die Produktion vor die Spekulation zu setzen. Beim ökologischen Umbau der Energiewirtschaft sind ebenfalls neue Akzente notwendig“, sagte der Präsident. Als eine der ersten Amtshandlungen wird Hollande einen neuen Premierminister ernennen. Im Anschluss begibt sich Hollande noch am Dienstag auf seine erste Amtsreise nach Berlin, wo er mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem Gespräch zusammenkommen wird. Nach der Stichwahl am 6. Mai gegen den bisherigen Präsidenten Sarkozy ist Hollande nach François Mitterand der zweite Sozialist im Amt seit der Gründung der Fünften Republik 1958.